Menu
A+ A A-

Die große Umfrage: Unternehmenskultur

O-Töne zum Thema Unternehmenskultur O-Töne zum Thema Unternehmenskultur Foto: Thinkstock

Für 95 % der Arbeitnehmer ist das Betriebsklima wichtiger als das Gehalt. Eine positive Unternehmenskultur wird auch von außen wahrgenommen und kann zu einem echten Wettbewerbsvorteil am Arbeitsmarkt werden. Gleichzeitig ist sie auch ein wesentlicher Treiber für das Engagement der Mitarbeiter und somit für die Produktivität eines Unternehmens.  Report(+)PLUS hat bei Betrieben unterschiedlicher Größe und Branchen nachgefragt, welchen Stellenwert bei ihnen die Unternehmenskultur einnimmt.

Was macht für Sie eine gute Unternehmenskultur aus?

Werner Kilzer, Director Human Resources D/A/CH und Philips Austria GmbH:

Werner Kilzer, Philips Austria GmbH

Als Unternehmen für Gesundheit und Wohlbefinden liegt Philips die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben am Herzen. Wir schaffen ein attraktives Arbeitsumfeld, das den Mitarbeitern die notwendige Freiheit gibt, an ihren Herausforderungen beruflich und auch persönlich zu wachsen. Wir handeln unternehmerisch, investieren in neue Geschäftsfelder und schaffen damit spannende Projekte. Die multidisziplinären Teams sind durch gegenseitigem Respekt und Offenheit für das Gegenüber geprägt

Elke Neubacher, Head of Human Resources bei ING-DiBa Direktbank Austria:

Elke Neubacher, Ing-DiBa

Ein ganzes Bündel an Faktoren – die alle essenziell sind. Für mich ist eine gute Unternehmenskultur vor allem authentisch, wird von allen Kollegen – unabhängig von der hierarchischen Stufe – mitgetragen und lässt Raum für individuelle Vielfalt. Das setzt voraus, dass Messages, die nach außen transportiert werden, auch im Einklang mit dem »Innen« stehen. Und ja, diese Botschaften dürfen keine Buzzwords sein, sondern müssen in der Praxis konsequent gelebt werden. Die Unternehmenskultur ist eine verbindende »Klammer«, die ganz unterschiedliche Tätigkeiten zusammenhalten kann und das große Ganze, nämlich den Sinn, vermittelt. Es geht dabei nicht nur um das »What«, sondern vor allem um das »How« und »Why«. Es gibt grundlegende Werte und Handlungsprinzipien, die für alle verständlich und klar nachvollziehbar sind. Die Kultur ist offen für Neues, auch für Veränderungen. Sie passt sich an, bleibt aber ihren Grundwerten treu.

Andreas Fill, Fill GmbH:

Andreas Fill, Fill GmbH

Gute Unternehmenskultur ist Basis für das wirtschaftliche Handeln und wird von allen bestmöglich und dauerhaft gelebt. Gute Unternehmenskultur schließt niemanden aus und macht keinen Unterschied zwischen Arbeiter und Angestellten.


 

Ist die Unternehmenskultur Thema bei Bewerbungsgesprächen?

Werner Kilzer:

Unsere Vertrauenskultur hilft uns, Mitarbeiter, die unsere Vision, Werte und Leidenschaft teilen, ins Unternehmen zu holen und zu halten. So ist beispielsweise die Nachfrage nach flexiblen Arbeitszeitmodellen in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen. Nach unserem Ansatz sollen Mitarbeiter ihre Arbeitszeiten nach ihren Bedürfnissen und Verpflichtungen einteilen können. Dazu gehören unter anderem Gleitzeit, Vertrauensarbeitszeit und die Möglichkeit, von zu Hause arbeiten zu können.

Elke Neubacher:

Definitiv – und zwar von allen Gesprächspartnern! Wir erleben immer mehr Bewerber, die im Vorfeld bereits in Sachen Unternehmenskultur etwa in den Social Networks recherchiert haben und uns ganz gezielt darauf ansprechen. Von unserer Seite ist das Thema Kultur ein fixer Punkt in jedem Jobinterview – wir wollen den ersten direkten Einblick in unsere Kultur vermitteln. Bewerber soll wissen, worauf sie sich einlassen, was sie erwarten können und was im Gegenzug von ihnen erwartet wird, um sich bewusst für oder gegen eine Position entscheiden zu können. Uns geht es nicht nur darum, die Mitarbeiter mit den richtigen fachlichen Qualifikationen einzustellen, sondern auch abzuklären, ob eine Übereinstimmung zu unseren Werten besteht. Die Erfüllung der fachlichen Anforderungen ist ein wichtiger Teil, ebenso wie das Verhalten im Einklang mit den Unternehmenswerten ein anderer Bestandteil bei der Beurteilung der Leistung ist. Weil jeder Mitarbeiter ein wesentlicher Mitgestalter der Unternehmenskultur ist

Andreas Fill:

Wir versprechen unseren Mitarbeitern die bes-ten Arbeitsplätze öster-reichweit und versuchen natürlich auch unsere vielen Angebote bestmöglich zu vermitteln.


Beeinflusst die Unternehmenskultur den wirtschaftlichen Erfolg?

Werner Kilzer:

Die Unternehmenskultur ist ein wichtiger Faktor und Teil unseres Angebotes an unsere Kunden und Partner. Mit dem Work Place Innovation Konzept wird dies am Wiener Standort begreifbar gemacht. Die innovative Raumaufteilung sowie technische Lösungen unterstützen dabei, die Arbeitsweise flexibel, kommunikativ und eigenverantwortlich zu gestalten. Darüber hinaus ist die Mitarbeiterzufriedenheit ein wichtiges Kriterium. Ich bin überzeugt, dass zufriedene und motivierte Mitarbeiter langfristig den Erfolg unseres Unternehmens
sichern.

Elke Neubacher:

Eine starke Unternehmenskultur trägt als Motivationsfaktor sicherlich positiv zum wirtschaftlichen Erfolg bei. Das setzt voraus, dass alle Mitarbeiter wissen, welche Ziele das Unternehmen hat – und sie sich zu diesen Zielen bekennen können und sie erreichen wollen. Wenn dann jeder erkennt, dass er oder sie einen bedeutenden Beitrag dazu leisten kann und alle an einem Strang ziehen, ist eine fruchtbare Basis für ein motivierendes Arbeitsumfeld geschaffen. Engagierte Mitarbeiter, die sich mit den Unternehmenswerten identifizieren, ein Arbeitsumfeld, das als attraktiv angesehen wird und dafür sorgt, dass sowohl neue, qualifizierte Mitarbeiter ins Unternehmen kommen und gute Mitarbeiter gerne bleiben, sind Faktoren, die zum Erfolg beitragen.

Andreas Fill:

Unser Unternehmen ist in den letzten Jahren enorm gewachsen. Dennoch liegen wir in den Bereichen Fluktuation und Krankenstände weit unter dem österreichischen Schnitt. Die Anzahl an Bewerbungen konnten wir ohne größeres Investment um 600 % steigern. Die gute Kultur wird auch von unseren Kunden wahrgenommen. Der Einfluss ist grundsätzlich schwer zu messen. Die Arbeit macht aber in jedem Fall mehr Spaß.

Last modified onMontag, 23 November 2015 10:44
back to top