Management by Maya
- Written by Redaktion
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Die Maya und ihr Kalender sind populärer denn je
, seit die Legende vom bevorstehenden Weltuntergang im Dezember 2012 die Runde macht. Der Schweizer Wirtschaftssoziologe Albert Stähli nähert sich der indianischen Hochkultur, die zwischen 800 v. Chr. und 900 n. Chr. in Mexiko und Guatemala ein komplexes Staatswesen entwickelte, aus einem anderen Blickwinkel. Die Höchstleistungen der Maya in Mathematik, Astronomie und Städtebau wären seiner Meinung nach ohne die straffe Aus- und Weiterbildung von Eliten nicht möglich gewesen. Am Prinzip »Lernen von den Besten« könnten sich heutige Führungskräfte ein Beispiel nehmen, meint Stähli. In den Genuss der Eliteausbildung kamen nicht nur Adelige, sondern auch talentierte Kinder von Bauern und Handwerkern. Der soziale Aufstieg in der hierarchisch strukturierten Gesellschaft sei durchaus erwünscht gewesen. Allerdings mit Grenzen, die der Autor leider ausspart: Mädchen erhielten zwar teilweise höhere Bildung, der Zugang zur Macht blieb ihnen aber verwehrt. Der Großteil des arbeitenden Volkes bekam wohl nicht einmal die Chance dazu. Auch die Blütezeit der Maya ging letztlich zu Ende – ob nicht doch Managementfehler der kriegerischen Elite dafür verantwortlich waren, ist ungeklärt.