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Risiko nicht gefragt

Lage und Qualität werden wieder zur Priorität im Immobilienbusiness. Die Krise sorgt für die Rückkehr des privaten Investors.

Der Wiener Immobilieninvestmentmarkt ist im vergangenen Jahr erheblich geschrumpft. Diese nicht erstaunliche Tatsache hat die CPB Immobilientreuhand nun mit Fakten belegt. Demnach lag das Transaktionsvolumen bei gewerblichen Immobilieninvestments 2008 bei 1,8 Milliarden Euro und damit um 30% unter dem Niveau von 2007. Inkludiert ist dabei allerdings der Verkauf der SCS, ohne den der Rückgang bei 50% liegen würde, so die CPB. In Deutschland sind die Transaktionen im Vergleich dazu um 60% zurückgegangen.
Der Preisrückgang ist in Österreich auch vergleichsweise geringer ausgefallen. Die Kaufrenditen stiegen um 0,25 bis 0,75 Prozentpunkte auf Spitzenrenditen von 5,75%. Der Großteil der Transaktionen habe sich im vergangenen Jahr bei Renditen zwischen 5,9% und 6,4% bewegt, im Innenstadtbereich lagen sie noch bei 5%.
Der Wiener Immobilienmarkt ist vor allem von lokaler Nachfrage und von Nachfrage aus Deutschland geprägt, wie Franz Pöltl von der CPB-Tochter Investment Consulting erläutert: 65% der Investoren kommen aus Österreich, 40% aus Deutschland. Kein Thema sei der hiesige Immobilienmarkt für angelsächsische Fonds, die von starken Konjunkturschwankungen leben.
Für 2009 prognostiziert die CPB eine spürbare Belebung des Marktgeschehens. Sollte die Entwicklung der ersten beiden Monate anhalten, so sei es realistisch, dass 2009 in die Nähe des Rekordjahres 2007 komme, so CPB-Geschäftsführer Michael Ehlmaier. Allerdings müsse sich der Wiener Markt auf Investoren konzentrieren, die Stabilität suchen, ortet die CPB einen Trend zu „Core-Objekten“: Gute Lage und Qualität seien wieder verstärkt gesucht. Projekte in Entwicklung, so genannte Forward Purchases, seien hingegen kaum gefragt, so Ehlmaier und Pöltl. „Nicht Risiko ist gefragt, sondern kontinuierlicher Cashflow“, beschreibt Pöltl das Szenario.
Auf dem Zinshausmarkt gebe es zunehmend großes Interesse von privaten Investoren und Stiftungen, die bei der Finanzierung ihrer Akquisitionen nicht von Banken abhängig sind. Die „Immobilie als Ersatzwährung“ gewinne in diesen Kreisen in Zeiten der Wirtschafts- und Finanzkrise an Bedeutung. Gefragt sind bei dieser Rückkehr der privaten Investoren vor allem Innenlagen Wiens, die Gürtelbezirke sowie die Nobelbezirke Döbling und Währing, so die CPB.

 

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