Menu
A+ A A-

Nicht schon wieder Tempo 160

Zwar geht auch Gorbachs Projekt in die richtige Richtung, es ist ihm aber nicht gelungen, das auch nur annähernd zu kommunizieren. Gleichsam gegen Windmühlen ankämpfend hat er immer wieder versucht, jedem, der es hören wollte, klarzumachen, dass es eben nicht um eine Anhebung der Höchstgeschwindigkeit geht, sondern vielmehr um eine flexible Anpassung der Geschwindigkeit an äußere Einflüsse. Das ist der Punkt: Mithilfe der Verkehrstelematik soll einerseits die Verkehrssicherheit erhöht werden und andererseits der Verkehrsfluss optimiert werden. In zehn bis 15 Jahren wird auf den Hauptverkehrsadern ein regelrechtes Kommunikationswirrwarr herrschen. Die Fahrzeuge werden untereinander kommunizieren, Variable Message Center werden verkehrsrelevante Informationen wie Stau- und Unfallwarnungen ebenso an Fahrer und Fahrzeug weitergeben wie strategische Informationen zur gewählten Route. Für den Fahrer der Zukunft bedeutet das deutlich weniger Handlungsfreiheiten, denn das System beruht nicht nur auf freundlicher Bereitstellung von Information. Ignoriert der Fahrer die eingehenden Informationen, wird er einfach übergangen und das Fahrzeug reagiert entsprechend der Verkehrssituation.
Noch ist es aber nicht so weit. Noch müssen wir uns mit einem Projekt zur Flexibilisierung von Geschwindigkeiten zufrieden geben. Ein Projekt, das auch ohne die zusätzliche Ausweitung der Höchstgeschwindigkeit seine Berechtigung gehabt hätte. Die flexible Anpassung der Geschwindigkeit auf 80, 100 oder eben 130 - je nach Verkehrs- und Wettersituation -hätte sicher eine deutlich höhere Zustimmung erhalten. Im Mittelpunkt des Interesses wäre der Mehrwert für den Verkehrsteilnehmer gestanden - und nicht der Geschwindigkeitsrausch des Herrn Vizekanzlers.
back to top