Im Test: Sony PlayStation Portable
- Written by Redaktion_Report
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Obwohl es im Internet zahlreiche Schauergeschichten wegen fehlender Verarbeitungsqualität gibt, kann man an der PSP nichts aussetzen. Sogar die für große TFTs üblichen Pixelfehler waren nicht aufzuspüren. Der Akkudeckel sitzt fest und der unter einer mit einer Gummiabdeckung verschlossene Slot für den Memory Stick passt sich ebenfalls perfekt ins Gehäusedesign ein.
Display
Holt man die PSP zum ersten Mal aus der Packung, wird man quasi vom riesigen, 480x272 Pixel großen Display im 16:9-Format, das die Konkurrenz in den Schatten stellt, überwältigt. 16,8 Millionen Farben geben Spielgrafiken und Videos mit der Qualität eines PC-Monitors wieder. über einen Knopf am unteren Bildschirmrand lässt sich die Helligkeit regeln: bei angeschlossenem Netzteil geht es noch etwas heller als im Batteriebetrieb. Die Hintergrundbeleuchtung bei maximaler Aussteuerung für den Betrieb im Dunkeln sogar etwas zu hell und eignet sich auch fürs Spielen unter freiem Himmel. Dort sollte man sich aber besser einen schattigen Platz suchen. Die Reaktionszeit mit 100ms grey-to-grey ist leider etwas schwach geraten: bei Farben, etwa Rot, zieht das Display deutliche Schlieren
Ausstattung
Bei der Ausstattung zielt Sony mit der PlayStation Portable ganz besonders auf Multimedia-Enthusiasten, dementsprechend fallen auch die Möglichkeiten abseits des Spielens sehr umfangreich aus. Um diese vollständig nutzen zu können, ist ein Memory Stick (Pro) Duo vonnöten, der neben den Multimedia-Dateien auch die Speicherstände aufnimmt und somit genauso wichtig wie die Memory Cards für die Desktop-Konsolen ist. Damit man gleich los legen kann, liegt dem Paket eine 32 MByte-Karte bei. Um sich komplette Filme in guter Qualität auf der PSP anschauen zu können, empfiehlt es sich, sich eine 512 MB-Karte zu besorgen. Das multimediale Key-Feature ist die Video-Wiedergabe auf dem Handheld, die dank des großen TFT-Displays äußerst beeindruckend ausfällt. Bevor sich Videos auf der PSP abgespielen lassen, müssen diese auf einem PC ins richtige Format überführt werden - etwa mit Sonys kommerzieller Image Converter-Software oder dem Freeware-Tool PSP Video 9.
Die PSP erkennt und spielt ausschließlich MPEG4-Filme ab, als maximale Auflösung wird QVGA unterstützt (320x240 Pixel). Zudem ist das Abspielen von Audio-Tracks möglich. Diese lassen sich ebenfalls über die USB 2.0-Verbindung auf den Memory Stick laden. Mit angeschlossenen Kopfhörern erreicht die Sound-Qualität iPod-Niveau, die auf der Unterseite ohnehin etwas ungünstig positionierten Lautsprecher lassen allerdings etwas zu wünschen übrig. Schließt man Kopfhörer am Gerät an, stehen einige vordefinierte Equalizer-Profile zur Auswahl. Ein weiteres nützliches Feature ist die Hold-Funktion, die sich durch das Verschieben des Ein- und Ausschalters aktivieren lässt und der Tastensperre eines Mobiltelefons entspricht.
Ebenfalls lassen sich mit der PSP unterwegs Bilder betrachten, die entweder direkt von einer Sony-Digitalkamera überspielt oder aber standardmäßig vom PC auf den Memory Stick kopiert werden können. Die Bilder sehen dank 16,77 Millionen Farben auf dem Display farblich brillant und gestochen scharf aus. Viele Bearbeitungsmöglichkeiten für Bilder stehen allerdings nicht zur Auswahl, Fotos lassen sich drehen und man kann hinein- und herauszoomen. Eine Digitalkamera, die aus vielen mobilen Endgeräten kaum noch wegzudenken ist, hat Sony nicht in die PSP integriert.
Neben dem erwähnten USB-Port bietet die PSP noch eine Wireless LAN-Komponente um mit der Außenwelt Kontakt aufzunehmen. Der WLAN-Chip ist kompatibel zu 802.11b- und AdHoc-Netzwerken. Bluetooth hat den Sprung in die PSP nicht geschafft.
Akkuleistung
Die Freude an soviel Multimedia ist aber schneller vorbei, als einem manchmal lieb ist. Der Akku misst zwar stattliche 1800mAh, macht aber bei Videofilmen wie massivem Gaming schon nach etwa drei bis vier Stunden schlapp, bei andauernder MP3-Wiedergabe hält der Akku etwa sieben bis acht Stunden.
Menüführung & Bedienung
Die Bedienoberfläche ist einfach und übersichtlich gestaltet ist. Keine Option bleibt versteckt und man muss sich auch nicht durch zig Menüs quählen, ehe man am Ziel ankommt. Die Menüstruktur gliedert sich in die fünf Hauptpunkte Einstellungen, Foto, Musik, Video und Spiel, die sich dann in weitere Punkte aufteilen. Zusätzlich prangt über jedem Bereich ein unverwechselbares Icon, bei Foto z.B. eine Kamera und auch die einzelnen Unterbereiche werden zusätzlich mit stilisierten Logos aufgewertet.
Mit der Dreieck-Taste wird bei bestimmten Punkten ein zusätzliches Menü am rechten Rand geöffnet, das Informationen über den belegten und noch freien Speicherplatz des Memory Sticks preisgibt bzw. im Menüpunkt Musik sofort das erste Lied nach der Anwahl \"Wiedergabe\" abspielt. Der Quadrat-Button hat im Menü keinerlei Funktion und findet seinen Einsatz erst in Spielen.
Fazit:
Well done, Sony! Umfangreiche Multimedia-Möglichkeiten, revolutionäre Spiele-Grafik, zahlreiche Anschlussmöglichkeiten und viel innovatives Potenzial erwarten die Besitzer einer PSP. Von der optischen Präsentation über die Verarbeitungsqualität hat sich Sony keine Patzer geleistet. Die Schwachstellen sind an einer Hand abzuzählen: Schwachbrüstiger Akku, das Fehlen von Bluetooth, die langen Ladezeiten bei Spielen und die für Fingerabdrücke etwas anfällige Oberfläche.
Wer viel Multimedia und typische Sony-Spiele mag, der sollte sich schon mal 249 Euro + weitere 50 Euro für ein Spiel bereitlegen. Zusätzlich zur Spielkonsole erhält man auch jeweils Kopfhörer mit einer Fernbedienung, ein Memory Stick Duo (32MB), ein Schutzetui, eine Trageschlaufe, einen Netzanschluss, einen Akku, ein Reinigungstuch sowie eine UMD Demo Disc. Damit kann man sofort in die Welt des mobilen Entertainments eintauchen.
Telefonie über VoIP, GPS, DVB-T und Organizer-Funktion sind vielversprechende zu erwartene Erweiterungen, die die PSP zum Schweizer Taschenmesser unter den Handhelds machen könnten.
Plus/Minus:
+ gute Verabeitung
+ großes Display
+ zahlreiche Multimedia Features
- Akkuleistung
- Preis