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Wechsel bei Siemens

Die Siemens-Gruppe österreich setzt weiterhin auf den überproportional stark wachsenden Wirtschaftsraum Zentral- und Südosteuropa. Während vor zwei Jahren noch die anvisierten Märkte Slowakei, Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Serbien und Montenegro sowie Rumänien und Bulgarien unter dem heimischen Marktvolumen im Elektronik- und Elektronikgerätebereich lagen, hat sich dieses Verhältnis mittlerweile umgekehrt. \"Diese Schere wird in den nächsten Jahren noch weiter auseinander gehen\", sieht der scheidende Siemens-Vorstandsvorsitzende Albert Hochleitner. Hochleitner übergibt mit gewohnt zufrieden stellenden Geschäftzahlen das Szepter nun Brigitte Ederer, die auch die Bereiche Medizintechnik und Program and System Engineering (PSE) direkt verantwortet.

Siemens erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr, das am 30. September endete, in österreich und den verantworteten Regionen einen Umsatz von knapp über vier Milliarden Euro. Dies ist eine Steigerung von 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr, die Unternehmensteile des Zukaufs VA Tech sind darin noch nicht enthalten. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) erhöhte sich um neun Prozent auf knapp über 360 Mio. Euro. Nach vollständigen übernahme der VA Tech wird die Siemens Gruppe österreich im Geschäftsjahr 2006 einen Umsatz von rund sieben Mrd. Euro mit etwa 30.300 Beschäftigten erwirtschaften, prognostiziert Ederer. Damit wächst die Gruppe mit einem Schlag um rund 10.000 Mitarbeiter. Mit einem Abschluss der Akquirierung der VA Tech wird mit Anfang 2006 gerechnet. Bis dahin wird die zentrale Auflage der EU-Wettbewerbsbehörde erfüllt sein: der Verkauf der VA Tech Wasserkraftaktivitäten (VA Tech Hydro).

Einkaufstour in CEE. Das Ziel von Siemens, in den verantworteten Ländern jährlich ein Prozent Marktanteilswachstum zu schaffen ist laut Hochleitner und Eder nicht allein durch endogenes Wachstum erreichbar. \"Wir werden unser Ziel mit weiteren Investitionen verfolgen müssen\", sieht auch Finanzchef Peter Schönhofer. Schönhofer zufolge werden die angepeilten Zukäufe eher in den größeren CEE-Ländern erfolgen. Dort sei schließlich das Umsatzpotenzial weitaus höher.

Zur Geschäftsentwicklung des IT-Dienstleisters SBS äußerst sich Hochleitner kritisch gegenüber den Medien. Das \"Gerede\" zu einer möglichen, im Raum stehenden Standortfrage wäre \"für das Geschäft nicht erträglich\" gewesen. Doch sei Ederer zufolge das Regionenmodell österreich-CEE abermals in der jüngsten Aufsichtsratsitzung zu aller Zufriedenheit bestätigt worden. \"Es wird im Konzern sogar angedacht, es als Beispielmodell für weitere Wirtschaftsregionen zu verwenden.\" Hierbei würde dann ein jeweils umsatzstärkstes Land die Verantwortung über angrenzende, weitere Länder bekommen. \"Warum soll man auch etwas so gut Funktionierendes aufgeben? Das macht doch keinen Sinn\", bekennt Hochleitner, der nun OMV-General Wolfgang Ruttensdorfer als Siemens-Aufsichtsratvorsitzender ablöst.

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