Volle Kraft voraus
- Published in Wirtschaft & Politik
- Written by Martin Szelgrad
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Die erste Phase zur Modernisierung des Energieknotenpunktes Stadlau ist abgeschlossen. Mit einem Investitionsvolumen von rund acht Millionen Euro wurde die neue Mittelspannungsschaltanlage in nur vier Jahren auf den steigenden Energiebedarf der Region durch Wohnbau, Handel und öffentliche Verkehrsmittel vorbereitet.
Mit dem am 30. Jänner 2017 von der Regierung vorgestellten Arbeitsprogramm wird die rasche Umsetzung der kleinen Ökostromnovelle angekündigt. Im März soll die Novelle im Ministerrat vorgelegt werden. Die IG Windkraft, der Verein Kleinwasserkraft Österreich und Oesterreichs Energie begrüßen die "dringend notwendige Reform". Die Industrie wettert gegen "Dauersubventionierung".
Andritz Hydro, Teil des internationalen Technologiekonzerns Andritz, erhielt von Eidsiva Vannkraft AS den Auftrag zur Lieferung der elektromechanischen Ausrüstung für das neue Wasserkraftwerk Nedre Otta in Norwegen sowie von der staatlichen Elektrizitätsgesellschaft SNEL (Société Nationale d'Électricité) den Auftrag für die Erneuerung des bestehenden Wasserkraftwerks Mwadingusha in der Demokratischen Republik Kongo.
Erstmals richten 190 Unternehmen gemeinsam mit den drei großen heimischen Umweltschutzorganisationen GLOBAL 2000, Greenpeace und WWF einen eindringlichen Klimaschutz-Appell an die Bundesregierung. In einem Brief fordern sie: Die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens mit einer Dekarbonisierung bis spätestens 2050 muss zentrale Vorgabe für Österreichs kommende Energie- und Klimastrategie sein. Viele Unternehmen wollen handeln und wünschen sich geeignete Rahmenbedingungen von der Politik. Allianz Österreich, REWE International AG, Schachinger Logistik und Windkraft Simonsfeld verdeutlichten die Forderungen mit konkreten Lösungsansätzen im Rahmen einer heutigen Pressekonferenz.
Die Windkraft in Österreich kann bereits 9% des heimischen Stromverbrauchs erzeugen. Gleichzeitig wird der Reformstau beim Ökostromgesetz immer größer. Mittlerweile hängen 260 Windräder in der Warteschlange und damit 1,4 Milliarden Euro an Investitionen, die zurückgestellt werden müssen. „Nur eine rasche kleine Ökostromnovelle hält Österreich auf Energiewendekurs, sichert Arbeitsplätze und schafft heimische Wertschöpfung statt Kaufkraftabfluss durch Importstrom“, bemerkt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft.
Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent.com hat sich in einer Studie dem Thema Heizen gewidmet und 500 Personen rund um ihre Heizgewohnheiten befragt. »Vier von zehn Österreichern sehen in den Heizkosten eine finanzielle Belastung für Familien und rund ein Viertel zögert den ersten Tag, an dem geheizt wird, möglichst lange hinaus«, resümiert Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent.com. »Momentan stehen vor allem energieeffiziente und umwelt- und ressourcenschonende Systeme hoch im Kurs. So würde sich beim Kauf einer neuen Heizung jeder Fünfte für Erdwärme oder eine Solarheizung entscheiden«, so Schwabl. Auch Fernwärme bleibt für 19,4 % eine beliebte Art zu heizen. Für 57,4 % wird die Ölheizung von der Bildfläche verschwunden sein. Ähnlich steht es um Kohleheizsysteme, von denen sich 53,4 % nicht vorstellen können, dass sich diese Art zu heizen bis in das Jahr 2050 hält.