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Erdgasdrehscheibe Baumgarten: 60 Jahre Energie für Österreich und Europa

Foto: Rudolf Starzer, Geschäftsführung TAG, Daniele Gamba, Karl Wilfing, Präsident des NÖ Landtages, Stefan Wagenhofer und Harald Stindl, Geschäftsführung Gas Connect Austria. Foto: Rudolf Starzer, Geschäftsführung TAG, Daniele Gamba, Karl Wilfing, Präsident des NÖ Landtages, Stefan Wagenhofer und Harald Stindl, Geschäftsführung Gas Connect Austria.

Vor 60 Jahren wurde in Baumgarten a.d. March mit einer Erdgas-Sammelstation für das Gasfeld Zwerndorf der Grundstein für eine der heute wichtigsten und modernsten Erdgasdrehscheiben Europas gelegt. Ehrengäste aus Politik und Energiewirtschaft, wie der niederösterreichische Landtagspräsident Karl Wilfing und Eigentümervertreter von OMV, SNAM und Allianz Capital Partners sowie internationale Energieexperten würdigten heute mit den Betreiberunternehmen Gas Connect Austria und Trans Austria Gasleitung die Bedeutung der Gasstation Baumgarten.

Die Gasdrehscheibe Baumgarten hat für die Versorgung Österreichs und für den europäischen Markt enorme Bedeutung. Jährlich fließen rund 40 Milliarden Kubikmeter Erdgas durch die Station Baumgarten, rund 20% davon dienen der Versorgung Österreichs. In den letzten 60 Jahren musste die Station laufend erweitert werden, um dem wachsenden Gasbedarf Rechnung zu tragen. In dieser Zeit wurden zentrale Gasleitungen errichtet, bedeutende Lieferverträge mit Gasförderländern abgeschlossen und neue Technologien implementiert. Heute ist Baumgarten ein leistungsfähiger und verlässlicher Verteilknoten für die europäische Gasversorgung und auch bereit für Grünes Gas.

Dass Baumgarten auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird, dessen sind sich die Geschäftsführer der Gas Connect Austria Harald Stindl und Stefan Wagenhofer sicher: „Gas, ob Erdgas oder Erneuerbares Gas, hat die besten Voraussetzungen als Energieträger der Zukunft. Anders als Strom ist es speicherbar und steht bereit, wenn Wasser-, Sonnen- oder Windkraft saison- oder tageszeitbedingt nicht liefern können.“ Daniele Gamba und Rudolf Starzer, Geschäftsführer der TAG GmbH: „Es wird zunehmend notwendig, Erdgas nach Europa zu importieren, aufgrund stark rückläufiger Eigenproduktion und durch den Ausstieg aus der Kohle zum Wohle des Klimas. Eine moderne und gut ausgebaute Gas-Infrastruktur ist daher auch in Zukunft unverzichtbar.“ Die Bedeutung des Verteilknotenpunkts Baumgarten unterstreicht auch Karl Wilfing, Präsident des niederösterreichischen Landtages: „Durch diese Gasstation hat Niederösterreich internationale Bedeutung für die europäische Versorgungssicherheit. Ich bin überzeugt, dass die verlässliche Gas-Infrastruktur, und damit auch Baumgarten, für die kommenden Herausforderungen der Energiewende, bedeutend sein wird.“ 

Das 60-Jahr-Jubiläum würdigten die beiden Betreiberunternehmen Gas Connect Austria GmbH und Trans Austria Gasleitung GmbH heute mit Vertretern aus Politik und Energiewirtschaft, darunter Eigentümervertreter Rainer Seele, CEO der OMV, Marco Alverà CEO der SNAM, Christoph Holzer, Managing Director Allianz Capital Partners und Experten, wie dem ehemaligen EU-Energiekommissar Andris Piebalgs sowie internationalen langjährigen Geschäftspartnern wie Elena Burmistrova, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Gazprom.

Baumgarten ist Energie-Drehscheibe Europas – kurz die Geschichte

Große Erdgasvorkommen in Zwerndorf, Gemeinde Weiden an der March führten 1959 zum Bau der Gas-Sammelstation Baumgarten. Das geförderte Erdgas wird hier aufbereitet und anschließend an die großen Verbraucher, wie die Stadt Wien und die Raffinerie Schwechat, weitergeleitet. Damit wird der Grundstein des bis heute bedeutenden, sogenannten Primärverteilungssystems gelegt. Da sich das Gasfeld bis in die Slowakei erstreckt, folgt 1960 der Vertrag von Vysoka, ein Abkommen zwischen Österreich und der damaligen Tschechoslowakischen Republik über die Ausbeutung der gemeinsamen Erdgas- und Erdöllagerstätten. 1968 schließt Österreich als erstes westeuropäisches Land einen Erdgasliefervertrag mit der damaligen Sowjetunion ab. Es folgen die Inbetriebnahmen der Leitungen Trans-Austria-Gasleitung im Jahr 1974 nach Italien, die West-Austria-Gasleitung (WAG) 1980 nach Deutschland, sowie die Hungaria-Austria-Gasleitung 1996 nach Ungarn. 1993 wird der Import von Erdgas aus der Nordsee nach Österreich aufgenommen. Heute, 60 Jahre nach ihrer Inbetriebnahme, ist die Gasverdichterstation Baumgarten Österreichs größte und modernste Übernahmestelle und Hauptverteilknoten für Erdgas in Zentraleuropa.  

Energie für heute und morgen 

Der Energieträger Gas ist umweltfreundlich, vielfältig einsetzbar und in der alltäglichen Energieversorgung unentbehrlich. Ob in wärmeintensiven Industriebereichen wie Stahl- oder Glasproduktion, im Privatbereich zum Heizen, Wärmen, Kochen, Kühlen oder als Kraftstoff für Pkw, Lkw und Schiffe – der weltweite Gasbedarf ist in den letzten Jahren stetig gewachsen und wird Prognosen zufolge auch in Zukunft steigen. Über 40 Milliarden Kubikmeter Erdgas durchströmen die Rohre der Gasstation Baumgarten durchschnittlich im Jahr. Österreich verbraucht, zum Vergleich, etwa 8,5 Milliarden Kubikmeter pro Jahr. Ein Großteil der in Österreich benötigten Gasmenge fließt durch Baumgarten und gelangt über das hervorragend ausgebaute österreichische Gasnetz zu den Verbrauchern. 

Die Gasstation Baumgarten ist ein attraktiver Arbeitgeber in der Region und bildet regelmäßig Lehrlinge für anspruchsvolle technische Berufe in der Energieversorgung aus. 58 Mitarbeiter sorgen für die Übernahme, die Aufbereitung, digitale Erfassung und Weiterverteilung des wertvollen Energieträgers Gas.

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