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Foto: Fachtagung der E-Control: Moderator Martin Szelgrad, Report; Olgerts Viksne, DG Energy; Norman Gerhardt, Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik; Andreas Eigenbauer und Wolfgang Urbantschitsch, Vorstände der E-Control. Foto: Fachtagung der E-Control: Moderator Martin Szelgrad, Report; Olgerts Viksne, DG Energy; Norman Gerhardt, Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik; Andreas Eigenbauer und Wolfgang Urbantschitsch, Vorstände der E-Control.

Eine Fachtagung der E-Control zum Thema Versorgungssicherheit fokussierte auf die internationale Dimension der steigenden Herausforderungen im Markt.

Die Versorgung mit Strom ist für die Wirtschaft und Gesellschaft von größer Bedeutung. Dazu rücken die Rolle der Erneuerbaren, die sichere und ausreichende Netzinfrastruktur sowie nötige Kraftwerksreserven zunehmend in den Fokus in Österreich. Und diese Herausforderungen haben längst auch eine internationale Dimension. Wenn die meisten Länder im Krisenfall auf Stromimporte setzen würden – wie kann sich Europa gesamtheitlich da  auf eine sichere und stabile Energieversorgung verlassen? Diese und weitere Fragen wurden am 5. Dezember bei einer Veranstaltung der E-Control mit nationalen und internationalen Experten diskutiert.

Olgerts Viksne, DG Energy der Europäischen Kommission, sieht bei Versorgungskrisen vor allem Kommunikation und Transparenz wichtig. »Länder sollten ihre Nachbarn offen über die Gründe von Engpässen informieren«, so Visksne. Wer früh warnt, kann einfacher mit Hilfeleistungen rechnen.

Er empfiehlt eine Orientierung des Strommarkts an der Vorsorgelogik im Gas-Bereich. Sprich: der Markt solle im Bedarfsfall frei agieren und Versorgungslücken selbst beheben.

Regulator Andreas Eigenbauer weist auf der Tagung auf die besondere Situation Österreichs mit 75 % Erneurbaren mit auch relativ großen Speichermöglichkeiten hin – aufgrund des weiter steigenden Stromverbrauchs müssen die Energieversorger dennoch in Erzeugungskapazitäten investieren. »Wenn aber heute Entscheidungen getroffen werden, braucht es zehn bis 15 Jahre, um eine Wirkung daraus im System zu sehen«, weiß Eigenbauer um den »üblichen Leidensweg der Planer und Errichter von Kraftwerken«.

Fazit der Tagung: Die Energiewende erfordert nicht nur einen kurzfristigen, sondern auch einen saisonalen Energieausgleich. Für die Stromnetze sei ein Versorgungsstandard wichtig – möglicherweise auch gesetzlich –, wie es ihn bereits bei Gas und Öl gibt. »Natürlich muss man sich vorher um die Strukturen kümmern«, sagt Eigenbauer.

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