Menu
A+ A A-
Warnung
  • JUser: :_load: Fehler beim Laden des Benutzers mit der ID: 72

Versorgungssicherheit im Fokus

Foto: Plädoyer für Investitionsvergütung: Gerhard Christiner, APG; Stadträtin Ulli Sima; Georg ­Rebernig, Umweltbundesamt, und Verbund-CEO Wolfgang Anzengruber. Foto: Plädoyer für Investitionsvergütung: Gerhard Christiner, APG; Stadträtin Ulli Sima; Georg ­Rebernig, Umweltbundesamt, und Verbund-CEO Wolfgang Anzengruber.

Der steigende Anteil wetterabhängiger erneuerbarer Energien am Erzeugungsmix erhöht die Herausforderungen für die Versorgungssicherheit.

Die Megatrends der Energiewende sind nicht auf einzelne Länder beschränkt, sondern beeinflussen und verstärken einander wechselseitig. Die Anforderungen an das Systemmanagement nehmen analog zur Dynamik der Transformation rapide zu. Am 14. September diskutierten Ulli Sima, Stadträtin für Umwelt und Wiener Stadtwerke, Georg Rebernig, Geschäftsführer Umweltbundesamt und Gerhard Christiner, Technischer Vorstandsdirektor, APG, mit Verbund-CEO Wolfgang Anzengruber über aktuelle Entwicklungen und erforderliche Weichenstellungen zur Versorgungssicherheit.

In den letzten Jahren müssen Stromnetzbetreiber wie die Austrian Power Grid (APG) immer häufiger zu Notmaßnahmen greifen, um das Stromnetz stabil zu halten. Hauptgrund dafür ist, dass der Ausbau der Stromnetze nicht mit dem raschen Umbau des Kraftwerks­parks in Richtung erneuerbarer Energien, vor allem Windkraft und Sonnenenergie, Schritt halten kann. »Angesichts des unzureichenden Ausbaustatus des österreichischen Stromübertragungsnetzes sind Notmaßnahmen zur Netzstabilisierung für die APG in den letzten Jahren sogar zur Routine geworden. Dazu zählen Maßnahmen wie die Einschränkung von Stromhandelsaktivitäten über die Ländergrenzen hinweg genauso wie der Eingriff in den marktbestimmten Einsatz der Kraftwerke – der sogenannte Redispatch«, so Gerhard Christiner, Technischer Vorstandsdirektor, APG. »Diese Maßnahmen sind sehr kostspielig. Bis dato sind im laufenden Jahr 2017 bereits weit über 200 Mio. Euro unter diesem Titel angefallen.«

Um für solche Situationen in Zukunft bestmöglich gerüstet zu sein, bedarf es eines verstärkten Fokus auf die Strom-Versorgungssicherheit. Die Stärkung der heimischen Stromerzeugung, der Netz- und Speicherkapazitäten sowie die verstärkte Abstimmung von Erzeugung und Verbrauch sind dafür notwendige Antworten. »Ohne Netzausbau keine Energiewende«, betont Verbund-CEO Wolfgang Anzengruber. »Ein Ausbau der Netze ist unabdingbar, um die effiziente Integration der wachsenden Anteile volatiler erneuerbarer Erzeugung sicherzustellen.« Eine Verfahrensbeschleunigung sei hier unumgänglich. »Um den Netzausbau rasch umzusetzen, braucht es eine Gleichstellung des Übertragungsnetzes mit Straße und Schiene in genehmigungstechnischem Sinn, indem Bürgerbeteiligung, Trassensicherung und Bewusstseinsbildung mit anschließendem UVP-Verfahren auch für Projekte des Übertragungsnetzes bundesweit einheitlich geregelt werden.«

Gaskraftwerke für die Versorgungssicherheit

»Derzeit benötigen wir moderne Gaskraftwerke, um einen hohen Grad an Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Gleichzeitig müssen wir die erneuerbare Stromerzeugungskapazität massiv ausbauen, um unseren Klimaschutzverpflichtungen nachzukommen.« Georg Rebernig, Geschäftsführer Umweltbundesamt, fordert neben dem weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien sowie der Verbesserung der Energieeffizienz auch den starken Fokus auf Investition und Innovation ein. »Investitionen in die Leitungs- und Speicherinfrastruktur sowie Innovationen etwa im Bereich Demand Side Management, Dezentralisierung und Effizienzsteigerung werden auch in einer Zukunft ohne fossile Energieträger eine sichere Strom- und Energieversorgung ermöglichen.«
»Gaskraftwerke wie jene der Wien Energie leisten einen unverzichtbaren Beitrag für die Versorgungssicherheit Österreichs«, bestätigt Ulli Sima, Stadträtin für Umwelt und Wiener Stadtwerke.

»Damit dieser wesentliche Beitrag zur Sicherung der Stromversorgung, trotz extrem schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen, weiterhin erbracht werden kann, müssen die Kraftwerke in Zukunft für mindestens fünf Jahre eine angemessene Vergütung erhalten.«

Last modified onMontag, 09 Oktober 2017 15:35
back to top