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DECA-Träume

Werner Kerschbaumer, DECA, und Monika Auer von der ÖGUT mit Heinz Mihatsch, DECA. Foto: Karin Legat Werner Kerschbaumer, DECA, und Monika Auer von der ÖGUT mit Heinz Mihatsch, DECA. Foto: Karin Legat

Bereits 2004 fanden sich die größten heimischen Anbieter von Einspar-Contracting-Lösungen im Rahmen der ÖGUT zusammen. Das Kernthema der Plattform DECA: Energieeffizienzdienstleistungen in Gebäuden. Von Karin Legat.

"Dienstleister Energieeffizienz & Contracting Austria‹ ist ein etwas sperriger Name", eröffnet Heinz Mihatsch, Obmann des eigenständigen Vereines DECA, ein Pressegespräch, das bei der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) stattfindet. Ganz und gar nicht sperrig ist der Inhalt: Energieeffizienz im Gebäudebereich.

Seit Februar 2013 widmet sich die Plattform diesem Thema. »Hier haben wir die größte Erfahrung. Zu unseren 19 Mitgliedern zählen Aigner Energiecontracting und Honeywell Austria ebenso wie Cofely Gebäudetechnik, das E-Werk Wels und Siemens Österreich Building Technologies«, informiert Mihatsch. »Wir pflegen unsere Kontakte zu Partnerorganisationen im Ausland, unter anderem zur Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz, DENEFF.« Der Service der DECA-Mitglieder umfasst Beratung, Planung, Durchführung, Überwachung, Finanzierung und Zertifizierung von Maßnahmen zur Reduktion des Energieverbrauches und zur Verwendung erneuerbarer Energieformen. Einspar-Contracting bietet großes Potenzial.

Energieeffizienz in Rot-Weiß-Rot
Für die erste Pressekonferenz von DECA war anlässlich der Nationalratswahlen das Thema politische Rahmenbedingungen für Energieeffizienz optimal geeignet. Die EU fordert bis Ende nächsten Jahres die Überführung der EU-Energieeffizienzrichtlinie in nationales Recht. Die erste Regierungsvorlage im Mai fand keine Mehrheit. »Wir haben an die EnergiesprecherInnen der Parteien sechs Fragen gestellt – zum Nachdenken und Motivieren«, informiert Werner Kerschbaumer, stellvertretender Obmann von DECA. An den mittlerweile eingetroffenen Antworten wird der unterschiedliche Zugang zum breiten Feld Energie erkennbar. Den größten Handlungsbedarf sehen alle Parteien im Gebäudebereich. Wenn die wichtigste Maßnahme angesprochen wird, die in das Energieeffizienzgesetz fallen soll, wird die Meinung allerdings divers. Die SPÖ will Energiehändler zu Maßnahmen verpflichten, die Einsparungen bei den Endkunden bewirken. Die ÖVP strebt generell nur Anreize und besseres Bewusstsein für Energieverbrauch an. Die FPÖ fordert die verstärkte Nutzung der hierzulande reichlich vorhandenen Erneuerbaren, um eine autarke Energieversorgung sicherzustellen, und die Grünen setzen besonders auf Maßnahmen beim Themenbereich Verkehr. »Mit unserer 15-jährigen Erfahrung, unter Berücksichtigung von Erkenntnissen aus dem Ausland, der Auflage von hohem Umsetzungspotenzial und dem Feedback aus den Parteien haben wir einen Forderungskatalog erstellt.« Mit Blick auf die Länder ergänzt er: »Energie wird bei uns föderalistisch behandelt. Bund und Länder wollen ähnlich der Bauordnung jeweils ihr eigenes Süppchen kochen.« Es gilt, die größtmögliche Übereinstimmung zu erzielen. Denn laut DECA ist zu befürchten, dass Energieeffizienz am Ende in unterschiedliche geografische Regelungen zersplittert wird.


 

Forderungskatalog für eine nachhaltige Energieeffizienzpolitik in Österreich – Anforderungen an das Energieeffizienzgesetz

1. Bundesweit einheitliche Regelungen
2. Klare und einfache Regeln
3. Verpflichtendes Monitoring des Energieverbrauchs in allen öffentlichen Gebäuden und großen Firmen
4. Verpflichtendes Energiemanagementsys­tem
5. Sanierung mit Nachweisgarantie
6. Anrechnung von »Early Actions«
Generelle Anforderungen an ­Energieeffizienzpolitik
7. »Maastricht-Konformität« von Energieeffizienzdienstleistungen
8. Einrichtung eines Energieeffizienzfonds bzw. einer Energieeffizienzhaftung durch den Bund
9. Förderung von Bewusstseinsbildung zu Energieeffizienz
10. Schaffung von Energieeffizienz-Beratungsstellen auf Länderebene
11. Qualitätsstandards für Energieberatung

Quelle: DECA

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