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USA … oder die Spuren des Geldes.

\"alfonsGriechenland und Irland pleite, Spanien und Portugal in den Seilen ...

Die Europäer hatten schon fröhlichere Zeiten, aber selbst in der Misere tröstet: Den USA geht’s auch nicht besser, Kalifornien müsste in Wirklichkeit Konkurs anmelden, Illinois, New Jersey sind nicht weit davon entfernt, und manche Auguren sagen voraus, 2011 platzen mehr als 100 Muni-Bonds, die Kommunalanleihen, mit denen sich die Städte Amerikas bisher finanziert haben.

 

Wanken die USA? Natürlich! Werden sie fallen? Nein, im Gegenteil, die USA haben alles, um stärker aus der Krise hervorzugehen. »Wir Amerikaner«, sagte Warren Buffett, die Ikone der amerikanischen Geldwirtschaft, »sind nicht gut im Vermeiden von Krise, aber im Meistern von Krisen sind wir Weltklasse.«

Der Hauptgrund dafür liegt in einem weithin funktionierenden Kapitalmarkt und einer ausgeprägten Beteiligungskultur. Heinz van Saanen verweist in seinem Bericht darauf: Microsoft, Apple, Google, Facebook, HP sind als europäische Unternehmen undenkbar, weil sie schon in der Frühphase ihrer Entwicklung aus Kapitalmangel zugrunde gegangen wären. Gerade Basel II und Basel III verstärken diesen Vorteil der USA noch. Europäische Unternehmen sind überwiegend vom Fremdkapital abhängig, und die Banken haben als Reaktion auf die Finanzkrise die Daumenschrauben so weit angezogen, dass nur mehr wenig geht. Das ist in den USA nicht unähnlich, nur spielen in der Unternehmensfinanzierung Banken eine völlig untergeordnete Rolle. Amerikanische Konzerne sitzen im Moment auf rund 1,5 Billiarden liquiden Mitteln, sie haben Kapital gebunkert und warten auf den richtigen Zeitpunkt, es zu investieren.  Praktisch jeder Amerikaner ist in irgendeiner Form – Pensionsfonds etc. – an Firmen beteiligt. Eine  bunte Landschaft an Risikokapitalgesellschaften sorgt dafür, dass Start-ups, die in der Lage sind, Fantasie zu wecken, üppig finanziert werden. Manche machen dann tatsächlich Weltkarriere – und finanzieren so die vielen Flops mit.

Aber wieso, höre ich schon den Einwand, haben dann die USA eine derart katastrophale Handelsbilanz. Weil die Handelsbilanz ein Instrument von vorgestern ist und die globalen Produktions-und Handelströme überhaupt nicht mehr abbilden kann. Apple hat mit dem iPhone das Volkshandy unserer Zeit entwickelt, trotzdem produziert es nach klassischer Messung ein Handelsbilanzdefizit für die USA von 1,4 Milliarden Euro. Das iPhone wird in Shenzen von Foxconn assembliert. Dabei werden die Komponenten aus aller Welt nach China importiert, dort zusammengebaut und dann auch in die USA »exportiert«. Die gesamten Herstellungskosten drücken so auf die US-Handelsbilanz, obwohl die chinesische Wertschöpfung an dem Produkt  gerade einmal 3,6 Prozent der Gesamtkosten ausmacht. Die Handelsbilanz sagt gar nichts, viel wichtiger sind die Unternehmensgewinne, und die kommen den Aktionären der US-Firmen zugute. Wenn man den Spuren des Geldes folgt, landet man in den USA.

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