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Agil und flexibel

Christian Winkelbauer, Country Manager Österreich BMC Software, im E-Mail-Interview zum Thema Cloud Computing.

Die Erbringung von IT-Services aus der Wolke, dem \"Cloud Computing\", ist in aller Munde. Zuletzt schloss der Softwareanbieter BMC dazu eine Kooperation mit Amazon Web Services. Mit Cloud Computing ist eine hochgradig kosteneffiziente, service-orientierte und skalierbare IT-Infrastruktur zu bewerkstelligen.

Report:
Warum sollte ein Unternehmen gerade jetzt viel Geld in eine neue Infrastruktur und damit Cloud-Umgebung investieren?
Christian Winkelbauer: Clouds sind agil, flexibel und bieten einen hohen Auslastungsgrad der Infrastruktur. Daraus ergeben sich monetäre Vorteile gegenüber traditionellen Architekturen. Diese sich natürlich bei jedem Unternehmen unterschiedlich. Wenn etwa ein Telekommunikationsanbieter Cloud-Technologie schneller auf den Markt bringen kann als sein Wettbewerber, dann macht er das Geschäft mit seinen Kunden. Dies führt zu einem Wettbewerbsvorteil, der sich in höherem Umsatz widerspiegelt. Ein anderes Beispiel ist ein Rechenzentrumsdienstleister, der tausende oder gar zehntausende von Servern in seinem Rechenzentrum betreibt. Wenn dort der Auslastungsgrad der Infrastruktur von 15 auf 50 % angehoben wird, müssen keine weiteren Server beschafft werden.

Wie kann ein Unternehmen sicherstellen, dass alle Anforderungen der Compliance in einer Cloud gewährleistet sind?
Richtig bedeutet hier vorallem, dass die Vorteile von Cloud Computing nicht durch erhöhten operativen Managementaufwand der Cloud wieder zunichte gemacht werden. Es gibt nur einen Weg, Cloud Computing gewinnbringend einzusetzen, und zwar über ein gut durchdachtes IT-Management. Wichtig ist in dem Zusammenhang, dass das Management-System Zugangs- und Zugriffskontrolle auf die Cloud regelt, sowie protokolliert, wer auf welcher Infrastrukturkomponente Veränderungen durchgeführt hat. Wir sprechen hier von Role-based Access. Darüber hinaus muss das Management-System mandantenfähig sein. Das minimiert Risiken für Cloud Computing, die zweifelsohne vorhanden sind.

Welche Risiken sind das?
Es geht um die Frage der Sicherheit von persönlichen Informationen. Grundsätzlich bedeutet die Nutzung von Cloud-Diensten, dass der komplette Datentransfer über IP-Adressen läuft und der Anwender somit seinem Provider Vertrauen schenken muss. Das führt zur berechtigten Sorge darüber, dass sensitive Informationen wie E-Mails, Bankdaten, Passwörter, Chat-Logins etc. in fremde Hände geraten. Um damit umzugehen, sollte sich der Provider um Datenintegrität bemühen und einen externen Zugriff ausschliessen. Standards könnten hier weiterhelfen. Allerdings besteht mit der Einführung von Sicherheitsstandards auch die Gefahr, dass sich Hacker dann erst recht auf jene Cloud-Umgebungen spezialisieren.    

Welche Geschäftsanwendungen eignen sich für die Cloud, welche nicht?

Wenn ich unsere aktuellen Cloud-Projekte durchgehe, erkenne ich keine Einschränkungen aus Applikationssicht. Ob Web-basierte Anwendungen oder Standardapplikationen wie SAP, wir sehen die Vorteile der Cloud in beiden Bereichen.

Um alle Komponenten einer IT-Infrastruktur als Services beziehen zu können, benötigt man Managementwerkzeuge um die Komplexität im Griff zu behalten. Welche sind absolut notwendig?

Wir empfehlen, folgende Komponenten in das Managementsystem einer Cloud einzubeziehen. Es braucht ein Kundenportal, das Anwendern den Zugang zu Cloud-Resourcen gibt. Wir sprechen hier von Service Request Management. Hier werden die Cloud Resourcen mit Hilfe eine Service-Katalogs und eines Kalendersystems zur Auswahl angeboten und koordiniert. Ferner sollte ein Capacity Management System bestehen, das im Hintergrund die verfügbaren Resourcen koordiniert. Ein durchgängiges Automatisierungssystem hilft, alle Infrastruktur-Komponenten automatisch zu provisionieren und nach Bedarf wieder zu deprovisionieren. Eine Schnittstelle zu einem Billing-System kann automatisch Rechnungen für die erbrachte Leistung stellen. Und zuguterletzt ist natürlich eine Konfigurations-Datenbank (CMDB) notwendig, die sämtliche Assets der Cloud in Echtzeit enthält.

Unternehmen wie Amazon, Microsoft und VMware entwickeln derzeit eigene Cloud-Standards und Schnittstellen. Glauben Sie, dass sich ein einheitlicher Standards herausbilden wird?
So lange die Anbieter sich an offene Standards wie beispielsweise ITIL halten, ist zumindest ein gemeinsamer Nenner gegeben.

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