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Intuitiv war gestern

Es ist so weit: Mit einem Full-HD-LCD habe ich mein Wohnzimmer zukunftsfit gemacht. Und ich muss sagen, ich bin schwer begeistert.

Die Bildqualität ist wirklich fantastisch. Sogar das analoge Kabelsignal ist schwer in Ordnung, das digitale Signal hervorragend und von HD will ich gar nicht erst reden, das ist ja schon kitschig. Allerdings hat das Ganze auch einen Haken, und wieder einmal zeigt sich, dass Altbundeskanzler Fred Sinowatz doch recht hatte: Es ist nämlich alles sehr kompliziert. Wo bei meinem alten Röhrenfernseher ein Tastendruck ausreichte, etwa um das Bildformat einzustellen, gibt es jetzt ein eigenes Menü. Überhaupt scheint es in der LCD-Welt für alles ein eigenes Menü zu geben. Wenn ich vom analogen auf das digitale Signal umschalte, geht das über ein Menü, möchte ich andere Kontrastwerte einstellen, muss ich mich erst durch das Hauptmenü kämpfen, und will ich die Tonspur ändern, geht das nur über – richtig – ein Menü. Fehlt nur noch ein Menü für die Lautstärkenregelung. Dieser Hang zur Verkomplizierung an sich einfacher Vorgänge hat auch unmittelbare Konsequenzen. Meine bessere Hälfte hat bereits festgestellt, dass sie in Zukunft über deutlich mehr Zeit verfügen wird. Sie wird das selbstständige Fernsehen kurzerhand einstellen. Einfach weil sie nicht bereit ist, sich für einfache Vorgänge in eine komplizierte Bedienungsanleitung zu vertiefen und auf meine mit Engelsgeduld vorgebrachte Einführung in die schöne, neue Fernsehwelt mit einem lapidaren »Und warum muss das immer komplizierter werden?« kontert. Und darauf habe ich auch keine Antwort. 

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