Gemeinsame Roadmap
- Written by Redaktion_Report
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Hand in Hand. Die nordamerikanische Allianz ist dabei aber keineswegs nur auf den gemeinsamen Vertrieb über Integrationsanbieter (in österreich beispielsweise Kapsch BusinessCom) beschränkt. Man versucht, den Weg der Konvergenz bis ins letzte Detail zu gehen, auch mit vereinten Marketinganstrengungen und F&E. »Unsere Entwickler arbeiten Seite an Seite an den Unified-Communications-Lösungen«, berichtet Lukas Keller, Leiter Business Group Information Worker Microsoft. Ziel ist, die Lücke zwischen den Endgeräten für die Kommunikation und den Businessanwendungen zu schließen. In den Unternehmen sollen die Mitarbeiter dann Informationen schneller und wirkungsvoller nutzen können. Der neue Zugang bei den beiden Herstellern: Microsoft hatte bislang mit Telekommunikationsinfrastruktur nichts am Hut. Und Nortel war nicht am Desktop zu finden.
Was ist nun von der Partnerschaft im Detail zu erwarten? Das Produkt UC Integrated Branch wird die beiden Welten in einer Hardware kombinieren, die auch an entfernten Standorten Voice-over-IP sowie Unified Communications ermöglicht. Eine Konverenzlösung dehnt weiters die Funktionsvielfalt der Nortel-Welt auf den Office-Communicator-Server aus. So werden Kunden Anwendungen wie Telefonie, Instant-Messaging, Presence und Audio-/Video-Conferencing in ihrer gewohnten Umgebung erleben. Die beiden Lösungen sollen im vierten Quartal 2007 erhältlich sein. Zudem wollen die Unternehmen heuer noch ihre Unified-Communications-Lösung auf den Communication Server 2100 von Nortel ausdehnen, ein Enterpriseprodukt, das bis zu 200.000 Nutzer unterstützt.
Offenheit. Als Schwerpunkt sieht Peter Burkhalter, Nortel-Verantwortlicher der Bestrebungen der Allianz in Zentraleuropa, den Schnittstellenaspekt in den Lösungen. Diese sind SIP-fähig, es gibt also auch volle Interoperabilität zwischen Nortel-Equipment und dem Exchange Server 2007, der Fax, Sprachnachrichten und Instant-Messaging in die Microsoftwelt gebracht hat. Man betont, dass ein Schulterschluss mit anderen TK-Herstellern nicht in dieser Form möglich gewesen wäre. »Wir wollten keine Plug-ins oder Softclients produzieren, sondern einen einzigen Weg vom Backend bis zum Frontend ermöglichen», beschreibt er.Schön langsam werden große wie kleine Unternehmen komplett auf softwarebasierte Kommunikationssysteme umsteigen, vermuten die Experten. »Nortel bewegt sich dahin, eine klassische Softwarefirma zu werden«, weiß Burkhalter um die neuen Formen, die in der Branche entstehen. Alleine in österreich werden in den nächsten drei Jahren 500.000 Nutzer über IP telefonieren. Dennoch sehen viele nicht die Dringlichkeit konvergenter Installationen. »Es war ein kleiner Schritt für uns, aufeinander zuzugehen, aber ein großer Schritt für unsere Branche.«