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Rundum erneuert

Am 25. Juni fand der Spatenstich für den Energiepark Plesching (Steyregg bei Linz) statt. Dabei handelt es sich nicht um einen Neubau, sondern um eine energetische Sanierung. Von den 121 Wohneinheiten, die vor rund 30 Jahren errichtet wurden, werden derzeit etwa 40 Reihenhäuser auf neuen Stand gebracht. Die alte zent-rale ölfeuerunsanlage für die Heizung wird im Auftrag der Eigentümer durch vier dezent-rale Gasheizzentralen ersetzt. Linz AG fungiert bei diesem Projekt als Generalunternehmer und organisiert unter anderem auch Fenstertausch, Fassadendämmung, Dacherneuerung und Erneuerung der Heizkörper sowie Warmwasserboiler. Zudem wird im früheren »Chemiepark« ein neuartiges Konzept zur Datenübertragung über Stromleitungen zur Fernabfrage, -steuerung, und -auswertung sowie zur Verrechnung aller Verbrauchsdaten zum Einsatz kommen. Neben der übertragung der Strom-, Wasser-, Wärme- und Gaszählerstände wird Kunden erstmals eine so genannte Home-Automation angeboten. Mit diesem Energie-, Sicherheits- und Technikmanagement können die Bewohner ihre Heizung, Alarmanlage, Rollläden, Licht, Gartenbewässerung, Schwimmbadtechnik und vieles mehr ganz bequem via Internet regeln. Ermöglicht werden diese beiden Systeme durch die Powerline-Breitbandtechnik. Kunden können mit diesem neuen Energiemanagementsystem Energiereduktionen von zehn bis 15 Prozent erzielen, so die Ansage von Linz AG, die in Plesching einige Musterprojekte mit dieser Technik ausstatten wird.

Der beim Versorger für das Projekt verantwortliche Norbert Breitschopf sieht jedoch noch weitere Vorteile. Das System soll unter anderem den Grundstein für effiziente Spitzenlastverteilung in der Stromversorgung bilden. Das heißt, dass künftig Geräte wie zum Beispiel Waschmaschine und Trockner in Zeiten eingeschaltet werden, in denen Strom im überschuss vorhanden ist. »Langfristig möchten wir damit eine gleichmäßigere Lastverteilung für unsere Stromkraftwerke erreichen«, erklärt Breitschopf. Spitzenstrom ist teuer, je weniger davon gebraucht wird, des-to besser für Versorger und Kunden. Weitere Benefits erwartet Linz AG in den Sparten Verwaltung und Betrieb. »Das System wird dazu beitragen unseren Verwaltungsaufwand zu reduzieren, zudem erwarten wir auch wichtige Informationen für den Betrieb«, erklärt er. Mit den effektiven Verbrauchsdaten von Siedlungen erhalte man wichtige Informationen für den künftigen Netzausbau. Die Dimensionierung von Leitungen etwa beruht bislang auf theoretischen Berechnungssätzen. Mit dem Wissen der tatsächlichen Mengenflüsse sei es möglich, unter Berücksichtigung weiterer Parameter, wie gewidmeten Flächen, passgenauer zu dimensionieren - und das für die Bereiche Strom, Gas, Wasser und Wärme, was für österreich ein absolutes Novum darstellt.

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