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Rußfalle für Dieselmotoren

Die EU hat klare Vorstellungen darüber, wie viel Ruß die Fahrzeuge in Luft jagen dürfen. Im Zeitraum von 2000 bis 2005 wurde der erlaubte Rußausstoß um 50 Prozent gesenkt. Bei diesen Werten ist das Tuning der Dieselmotoren an seinen Grenzen angelangt. Jetzt soll eine »kontinuierlich regenerierbare Rußfalle« als Serienausstattung bei Dieselmotoren helfen, die Feinstaubemissionen in den Griff zu bekommen. Damit beschäftigen sich Materialchemiker an der TU Wien. Sie wollen die Rußpartikel von festen in gasförmige Stoffe umwandeln. Analysiert wurde, wie die Autoabgase mit der Rußoberfläche wechselwirken. »In der Industrie verfolgt man mittlerweile den Ansatz von Durchflussfiltern«, erklärt Hinrich Grothe vom Institut für Materialchemie. Damit kann Stickstoffmonoxid in Stickstoffdioxid umgewandelt werden. Damit wird der Rußfilterkuchen im Anschluss aufoxidiert. Aus dem Festkörper entstehen gasförmige Oxidationsprodukte. Ein Rußpartikel misst normalerweise einen Mykrometer oder knapp darunter. »Der Aufbau der gesundheitsschädigenden Teilchen ist vergleichbar mit der Anordnung von Blättern in einem Salatkopf«, sagt Grothe. »Die molekulare Chemie findet an deren Kanten statt. Wenn wir verstehen, was an den Blattkanten chemisch passiert, können wir auch die Oxidation des Rußes steuern. Was übrig bleibt, hat sich sprichwörtlich in Luft aufgelöst.«
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