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Wachstum auf niedrigem Niveau

Elektrofahrzeuge für Lieferflotte in Unternehmen.   Vorreiter Post will bis 2015 1.000 E-Cars einkaufen.Die angepeilte Energiewende findet auch im Individualverkehr statt – früher oder später. Mit Modellen für den Massenmarkt wollen die Anbieter nun durchstarten.

Ob als klimaschonendes Fortbewegungsmittel oder als millionenfacher Energiespeicher der  Energiewende – Elektromobilität steht vor dem Durchbruch. Der Erfolg ist gewiss und nur noch eine Frage der Zeit. So hat sich die Zahl der verkauften Elektroautos im Vorjahr in Österreich versechsfacht, allerdings auf niedrigem Niveau. 2011 wurden 631 E-Autos neuzugelassen, im Jahr 2010 waren es lediglich 112. Sieben von zehn E-Autos sind nicht von Privatpersonen, sondern von Unternehmen oder der öffentlichen Hand erworben worden, zeigt eine aktuelle Untersuchung des Verkehrsclubs Österreich. Fast jedes zweite E-Auto wurde in Vorarlberg gekauft. Etwa jeder 50. Neuwagen fährt im Ländle elektrisch. An zweiter Stelle im Bundesländer-Ranking liegt Salzburg, gefolgt von Wien.

Für die kommenden Jahre erwarten Verkehrsexperten eine deutliche Zunahme der Anzahl der E-Autos. So bieten viele der großen Autohersteller ab heuer verstärkt marktfähige Modelle an. Schon heute sind E-Autos als Teil betrieblicher Fuhrparks gut geeignet. Und wer sich Sorgen um die begrenzte Reichweite eines Elektromobils macht, der greift einfach zu einer Hybrid-Variante mit einem herkömmlichen Verbrennungsmotor als Range Extender. »Ein zentraler Faktor, der die Marktdurchdringung von Elektrofahrzeugen behindert, ist ganz klar die Fahrzeugreichweite«, bestätigt auch Chevrolet-Geschäftsführer Rainer Fillitz. »Viele Menschen stehen einem Umstieg auf Elektroantrieb misstrauisch gegenüber, weil sie der Meinung sind, dass die Reichweite der Batterie sich nicht mit ihrem Lebensstil vereinbaren lässt.« Dies ist allerdings  ein Trugschluss, wie Experten meinten. Studien zufolge sind 95 Prozent der Autofahrten in Österreich kürzer als 50 Kilometer. Zudem stehen die Autos im Schnitt 23 Stunden am Tag, heißt es beim VCÖ.
Welche Modelle heuer und in Zukunft energieeffizient auf Österreichs Straßen zu sehen sein werden, zeigen einige Beispiele.

>> Elektrischer Modus <<

Volkswagen hat auf der North American International Auto Show in Detroit sein zweites Hybridmodell aus Elektroantrieb und Verbrennungsmotor vorgestellt. Nach dem Touareg Hybrid ist die Markteinführung des Jetta Hybrid im November 2012 zuerst in den USA und Kanada geplant. Europa wird frühestens 2013 folgen. Für den Antrieb sorgen dabei ein 150 PS starker Hightechbenziner und ein Elektromotor mit 20 kW Leistung. Bei einer souveränen Fahrleistungen von 0 bis 100 km/h in weniger als neun Sekunden benötigt der Jetta rund 20 % weniger Kraftstoff als ein ähnlich starker Wagen mit konventioneller Befeuerung. Im Stadtverkehr steigt der Verbrauchsvorteil sogar auf 30 %. Rein elektrisch bewältigt der neue Jetta eine Distanz von zwei Kilometern bei einer Geschwindigkeit von bis zu 70 km/h. Sobald der Wagen im Stadt- oder Stop-and-go-Verkehr steht, der Fahrer dabei die Bremse tritt und die Batterie ausreichend geladen ist, wird der Benzinmotor des Volkswagen abgestellt und in den rein elektrischen Modus umgeschaltet.

>> Emissionsfreie Mobilität <<

Mit dem City-Lieferwagen Kangoo Z.E. und der Langversion Kangoo Maxi Z.E. führt Renault in Österreich die ersten rein elektrisch betriebenen Transporter in Großserie ein. Das Kürzel Z.E. steht für »Zero Emission«. Bis 2020 sollen rund zehn Prozent der Gesamtverkäufe von Renault Fahrzeuge mit reinem Elektroantrieb sein. Dazu wurden Ende 2011 zehn Kangoo Z.E. an die Österreichische Post übergeben. Postvorstand Walter Hitziger will bis 2015 über 1.000 E-Fahrzeuge in die Flotte integrieren.

Die kompakten Lieferwagen sind auf die Bedürfnisse gewerblicher Nutzer zugeschnitten und eignen sich speziell für den Einsatz im Stadtgebiet. Die Transporter werden von einem 44 kW/60 PS starken fremderregten Synchronmotor angetrieben. Seine Energie bezieht der Elektromotor aus einer Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von 22 kWh. Sie ist platzneutral auf der Unterseite der Bodengruppe eingebaut, so dass der Laderaum uneingeschränkt zur Verfügung steht.

>> Emotionaler Mittelweg <<

Opel hat gemeinsam mit der Salzburger Designagentur Kiska das Leichtbau-Elektrofahrzeug »RAK e« entwickelt. Der Stadtflitzer wiegt zwei Drittel weniger als ein herkömmlicher Kleinwagen und erreicht eine autobahntaugliche Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h. Das geringe Gewicht ermöglicht Energiekosten von 1 Euro pro 100 Kilometer. Inspiriert wurde der Prototyp durch den Opel Ampera. Er ist lediglich 1,3 Meter breit und bietet mit seiner aerodynamischen Tandembauweise Platz für zwei Personen. Die Pilotenkanzel als Dach und Windschutzscheibe gewährt eine 270-Grad-Sicht ohne toten Winkel. Damit bequem eingestiegen werden kann, fährt das Lenkrad automatisch nach oben, wenn sich die Kanzel öffnet. »Wir beschreiten damit einen Mittelweg zwischen Motorrad und Auto«, bekräftigt Opel-Chefdesigner Richard Shaw und hat mit Kiska eine emotionale Lösung für sonst eher funktionelle, spartanische Elektromobilität gefunden. Der Partner aus Salzburg hat bereits den Sportwagen X-Bow für den langjährigen Kunden KTM konstruiert.

>> E-Mobile-Oberklasse <<

Audi peilt jüngsten Berichten zufolge den Marktstart seines Oberklassewagens »A1 ­
e-tron« bereits möglicherweise mit Ende des Jahres an. Beim e-tron handelt es sich um ein Elektroauto mit Reichweitenverlängerung. Dank seiner Leistung von 75 kW (102 PS) erreicht der A1 e-tron eine Spitzengeschwindigkeit von 130 km/h. Ist die Energie der Batterie erschöpft, lädt ein kompakter Verbrennungsmotor, der Range Extender, die Batterie im Bedarfsfall nach und erhöht die Reichweite auf bis zu 250 km. Auf den ersten 50 Kilometern, etwa im Stadtverkehr, ist das kompakte Elektroauto emissionsfrei unterwegs. Als Batterie fungiert ein Paket aus Lithium-Ionen-Modulen, das vor der Hinterachse in die Bodengruppe integriert wurde. Der Viersitzer ist damit speziell für den täglichen Einsatz in Ballungsräumen konzipiert. Der Verbrauch liegt bei 1,9 l/100 km – das entspricht einem CO2-Äquivalent von lediglich 45 g/km.

 

Ministerin Doris Bures mit ihrem neuen Dienstwagen.Dienstwagen übergeben:

Verkehrsministerin Doris Bures übernahm im Rahmen der Vienna Autoshow 2012 einen Opel Ampera als Dienstfahrzeug. Das alltagstaugliche Elektroauto verfügt über einen Range Extender und nutzt damit Strom als primäre und Benzin als sekundäre Energiequelle. Je nach Fahrstil und Einsatzbedingungen können 40 bis 80 Kilometer im reinen Batteriebetrieb zurückgelegt werden. Die Gesamtreichweite liegt bei maximal 500 Kilometern.

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