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Tigas bilanziert stabil

Umsatz und Geschäftsergebnis der Erdgas Tirol sind gestiegen. Der Ausbau des Leitungs- und Erdgastankstellennetzes soll weiter gehen.

 

 
Ein „Jahr extremer Entwicklungen“ sei 2008 für die internationalen Energiemärkte gewesen, meint die Erdgas Tirol GmbH (TIGAS). Die erst steigenden und ab Jahresmitte sinkenden Erdöl- und Erdgaspreise haben den Einkauf schwer in Mitleidenschaft gezogen. Durch „eine tiefgreifende vertragliche Neustrukturierung der Beschaffung“ sei es der Tigas allerdings gelungen, den Preisauftrieb abzuschwächen und die Kundentarife im Vorjahr stabil zu halten, so die beiden Geschäftsführer Kurt Haring und Philipp Hiltpolt im Geschäftsbericht für 2008. Die durch das neue Regulierungssystem 2008 erhöhten Netznutzungstarife musste die Tigas durch Energiepreisrabatte kompensieren. Heuer wurden diese Nutzungsentgelte aufgrund der Novelle 2009 um rund 4% gesenkt.
Der Erdgasabsatz der Tigas ist im Vorjahr minimal gestiegen und lag bei 293,6 Millionen m3, wobei der Zuwachs von 10% im Tarifkundensegment die sinkende Nachfrage bei Sondervertragskunden von -2,6% aufgefangen hat. Der Umsatz des zu 86% im Besitz der Tiroler Wasserkraft AG (TIWAG) stehenden Erdgaslieferanten ist von 128,2 Millionen Euro im Jahr 2007 um 18% auf 151,5 Millionen gestiegen. Das Geschäftsergebnis (EGT) und, da der Steueraufwand aufgrund von Verlustvorträgen aus dem Vorjahr null war, damit der Jahresüberschuss sind leicht gestiegen – von 98.000 auf 91.600 Euro. Im Geschäftsjahr 2008 hat die Tigas zwei weitere Erdgastankstellen eröffnet. Damit betreibt die Tigas 18 Tankstellen, die überwiegend von Erdgasautobesitzern aus Italien und Deutschland besucht werden, wie Hiltpolt erzählt. Ihr Erdgasleitungsnetz hat die Tigas um 106 auf 2439 km erweitert und dafür 19 Millionen Euro investiert. Die Bauaktivitäten will die Tigas vorwiegend auf den Ausbau und die Verdichtung der bestehenden Netze sowie den Ausbau des Erdgastankstellennetzes konzentrieren. Hiltpolt sieht dafür großes Potenzial, da mehrere Autohersteller demnächst mit gasgetriebenen Modellen auf den Markt kommen. Der Bedarf an Gas als Treibstoff könnte auch zu 100 Prozent mit Biogas statt Erdgas gedeckt werden, allerdings mache die fehlende Förderung für Einspeisungen dieses Modell unrentabel, während die Verstromung von Biogas gefördert wird, so Hiltpolt. Darüber hinaus will die Tigas den Bau der Brennerleitung und die Leitungsverbindung Saalfelden-Hochfilzen durch gezieltes Lobbying vorantreiben. Voraussetzung dafür wäre allerdings, dass sich in den so genannten Open Season-Verfahren, bei denen langfristige Transportkapazitäten vergeben werden, zukünftige Abnehmer für das Erdgas finden. Was beim letzten Verfahren nicht der Fall war, weil die Abnahmebindung auf zehn Jahre, die die für die Steuerung der Gasversorgung zuständige AGGM (Austrian Gas Grid Management AG) vorgeschrieben hat, niemand eingehen wolle, wie Hiltpolt meint.
Ein weitere Voraussetzung für die Leitung Saalfelden-Hochfilzen wäre der Bau der Tauerngasleitung von Oberösterreich über Salzburg und Kärnten nach Italien. Für diese Leitung läuft derzeit die Machbarkeitsstudie und in deren Rahmen ein Verfahren zur Vergabe von. Eine endgültige Entscheidung über eine Realisierung des Projekts mit geschätzten Baukosten von einer Milliarde Euro wird für das zweite Quartal 2010 erwartet. Eine positive Umweltverträglichkeitsprüfung vorausgesetzt, könnte die Tauerngasleitung 2015 fertig gestellt sein.

Last modified onDonnerstag, 20 August 2009 14:01
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