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Intelligenter Molch vermisst Erdgasleitungen und stellt Integrität sicher

Der Reinigungs- und Inspektions-Molch wird in die Erdgas-Hochdruckleitung geladen und vom Erdgasfluss vorangetrieben ohne den Betrieb der Pipeline zu unterbrechen. Der Reinigungs- und Inspektions-Molch wird in die Erdgas-Hochdruckleitung geladen und vom Erdgasfluss vorangetrieben ohne den Betrieb der Pipeline zu unterbrechen. Foto: Energie AG

Sicherheitsüberprüfungen sind eine zentrale Säule für den nachhaltig sicheren Betrieb des Erdgasnetzes. Zurzeit wird die Erdgashochdruckleitung HDL 013 der Netz Oberösterreich GmbH von der Station Ebelsberg bis zur Voest Heizzentrale einer sogenannten Inspektionsmolchung unterzogen. Dieser Leitungsabschnitt ist der erste in einer Reihe von Molchungen, welche die Sicherheit und Verfügbarkeit des Gasleitungsnetzes sicherstellen.

Molchungsverfahren werden bei Pipelines für Erdgas und Erdöl eingesetzt, um allfällige Beeinträchtigungen frühzeitig feststellen zu können und erforderliche Maßnahmen einzuleiten. Die beschriebene Leitung mit einer Länge von rund 6 Kilometern und einem Durchmesser von 400 Millimetern wird dabei zunächst mittels Scheiben-Reinigungsmolchen von Ablagerungen befreit. Anschließend erfolgt die eigentliche Kontrolle der Rohrleitung auf Korrosion und mögliche Beschädigungen (zB. durch unbefugte Tiefbauarbeiten im Nahbereich der Leitung). Diese Messmolche erledigen zwei Aufgaben:

Einerseits werden Geometrieabweichungen festgestellt. Die Rundheit der Rohrleitung wird mittels Abtasthebeln, die am gesamten Umfang des Molches angebracht sind, erfasst. Andererseits werden allfällige Korrosionen mittels Magnetflussverfahren festgestellt. Dabei wird mit einem am Molch angebrachten Magneten die Rohrwand magnetisiert und das entstehende Magnetfeld kontinuierlich gemessen. Eventuelle Abweichungen der Magnetfeldlinien geben Aufschluss über Größe, Lage und Art allfälliger Fehlerstellen in der Rohrwand.

Der Molch bewegt sich mit dem Gasstrom mit einer Geschwindigkeit von ca. 2,5 m/s. Die Leitung selbst bleibt während der Inspektion in Betrieb. Die Kontrolle dieses Leitungsabschnitts mit einer Länge von ca. 6 km dauert etwa 40 Minuten. Die Messergebnisse werden elektronisch aufgezeichnet und von Experten bewertet. Allfällige Schadstellen werden in ein Rehabilitationsprogramm aufgenommen und zeitnah saniert. In den kommenden zwei Wochen werden insgesamt sechs Leitungen mit einer Gesamtlänge von 65 Kilometern auf diese Weise inspiziert.

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