»Warum IT noch immer nicht Chefinnensache ist«
- Written by Redaktion
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Noch immer verharrt der Frauenanteil im Top-Management von IT-Unternehmen auf einem sehr niedrigen Niveau, und auch die Hürden auf dem Karriereweg sind nach wie vor hoch, war der Tenor der Expertinnen bei einer Podiumsdiskussion im Rahmen der APA-E-Business-Community Ende August in Wien.
„Es ist ganz klar, dass wir was tun müssen“, unterstrich Elisabeth Unger-Krenthaller, SAP. Rund 60 Prozent der Uni-Absolventen seien weiblich, im Top-Management komme davon aber wenig an. „Gerade in der IT-Branche, die historisch sehr männerlastig ist, fehlt es Frauen leider oft an guten Frauenvorbildern und Role Models“, bemängelte Unger-Krenthaller. Eine Entscheidung für die Karriere sei für Frauen „noch immer eine Entscheidung für Doppelbelastung und weniger Lohn“, gab sich auch Marija Jelinek, Capgemini, überzeugt. Zwar sei ein Drittel der Beschäftigten in der IT- und Telekommunikationsbranche weiblich. Trotz einer gleichwertigen Ausbildung würden Frauen in technischen Berufen aber seltener auf Führungsposten gelangen und häufig übersehen. Außerdem müsse die fachliche Kompetenz immer wieder aufs Neue unter Beweis gestellt werden. „Es ist ein langsamer Prozess, Klischees aus den Köpfen zu bringen“, so die Expertin.
Männliche Bewerber verkaufen sich besser, weibliche wollen ihre Qualifikation am Papier nachweisen. Außerdem findet sich unter zehn Bewerbern nur eine Frau“, bemängelt Lisa Kuhn von Navax. Unger-Krenthaller empfiehlt Frauen: „Tue Gutes und rede darüber.“