Flat-PR für KMU
- Written by Redaktion_Report
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Paul Prihoda, Eigentümer der Kommunikations-Agentur corporate identity prihoda, hat seit Beginn des Jahres eine Flat-PR für KMU im Angebot. Im Interview spricht er über die Hintergründe der Flat-PR und die Folgen der Wirtschaftskrise für die Marketingbranche.
(+) plus: Welche Auswirkungen hat die Krise auf die Kommunikationsbranche?
Paul Prihoda: Die Kommunikationsbranche ist ein Abbild der gesamten Wirtschaft. Unternehmen, die schlank aufgestellt sind, kommen leichter mit den geänderten Rahmenbedingungen zurecht. Betriebe mit aufgeblähten Apparaten bekommen die Auswirkungen der Krise deutlich zu spüren und stehen jetzt vor großen Problemen.
(+) plus: Spüren Sie bzw. Ihr Unternehmen bereits die Folgen der Krise?
Prihoda: Nein, wirklich spürbar ist die Krise noch nicht. Mir wurde noch kein Budget gestrichen und ich habe auch noch keinen Kunden verloren. Die Krise ist aber natürlich in jedem Kundengespräch Thema.
(+) plus: Zählt das Marketingbudget nicht klassischerweise zu den ersten Opfern in wirtschaftlich schweren Zeiten?
Prihoda: Das reflexartige Kürzen des Marketingbudgets ist heutzutage eigentlich kein Thema mehr. Diese Vorgehensweise war vor allem in den 70er- und 80er-Jahren weit verbreitet. Das Bewusstsein hat sich hier doch deutlich verändert. In vielen Unternehmen ist auch eine Jetzt-erst-recht-Mentalität zu beobachten. Natürlich ist Cost-Cutting ein Thema, aber das war es auch schon vor der Krise. Speziell bei großen internationalen Konzernen gab und gibt es strenge Vorgaben. Die Krise verstärkt Entwicklungen, die auch schon vorher erkennbar waren. Etwa dass Budget aus der klassischen Werbung abgezogen wird und in die PR-Abteilung fließt.
(+) plus: Ihre Agentur bietet seit 1. Jänner eine sogenannte Flat-PR an. Was kann man sich darunter vorstellen?
Prihoda: In der Flat-PR ist alles enthalten, was in den Bereich Meinungsbildung fällt – vom Lobbying bis zur klassischen Öffentlichkeitsarbeit. Dafür bezahlt der Kunde einen monatlichen Fixbetrag. Wir haben diese Idee im Oktober des Vorjahres geboren, damals noch losgelöst von der Wirtschaftskrise. Die Krise hat uns aber bestärkt, ein spezielles Angebot für KMU zu schnüren. Der Hintergedanke dabei war, ein transparentes Modell zu schaffen, das die Planbarkeit für Unternehmen erhöht und PR auch für KMU leistbar macht. Denn in der klassischen PR sind die Kosten für die Kunden im Vorfeld meist sehr schwer einzuschätzen.
(+) plus: Rechnet sich dieses Modell für eine Agentur?
Prihoda: In den ersten Monaten ist bei Neukunden sicher mit einem Minus zu rechnen. Wenn man ein Unternehmen aber besser kennt, über Strukturen und Ziele Bescheid weiß, dann kann man positiv bilanzieren. Es ist eben eine Investition in die Zukunft.n