Menu
A+ A A-

Kleinwasserkraft-Branche tagte in Waidhofen

Tagung des Vereins Kleinwasserkraft Österreich: Exkursionsziel war unter anderem eine Wasserkraftschnecke der Firma SGW. Tagung des Vereins Kleinwasserkraft Österreich: Exkursionsziel war unter anderem eine Wasserkraftschnecke der Firma SGW. Foto: Kleinwasserkraft Österreich

Die jährliche Tagung des Vereins Kleinwasserkraft Österreich fand Mitte Oktober in Waidhofen/Ybbs statt. Mit über 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmern konnte ein Besucherrekord verzeichnet werden.

Der Verein Kleinwasserkraft Österreich macht seit Jahren auf die immer dramatischer werdende Lage der heimischen Stromerzeugung aus Wasserkraft aufmerksam. Anhaltend tiefe Strompreise und stetig steigende Umweltauflagen setzen die heimische Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen immer mehr unter Druck. Während politische Weichenstellungen für eine nachhaltige Energiezukunft auf sich warten lassen, kommen weitere Belastungen auf die gesamte Branche zu. Dies waren auch die wesentlichen Themen mit der sich die jährliche Tagung des Vereins, welche heuer in Waidhofen/Ybbs veranstaltet wurde, befasste. Die Tagung war dabei mit Referenten aus Ministerien, Wissenschaft und Wirtschaft hochkarätig besetzt.

Während Wolfgang Berger von Haslinger, Nagele & Partner über die Folgen des sogenannten „Weser-Urteils“ für die österreichische Kleinwasserkraft berichtete, sorgte der niederösterreichische Landessprecher Hannes Taubinger für tosenden Applaus, als er vorrechnete, dass sich Stromkunden trotz Ökostromförderung Geld sparen. „Die Allianz der Zahler ist eigentlich eine Allianz der Profiteure“, so Taubingers Schlussfolgerung. Es ist eine Ansicht, die auch Jürgen Karl von der Universität Nürnberg-Erlangen grundsätzlich bestätigte. „Ohne erneuerbare Energien würden wir jetzt mehr für unseren Strom bezahlen“, so der Experte, der auch aufgrund der veralteten Kraftwerkskapazitäten mit steigenden Strompreisen rechnet - eine Entwicklung die durch den Zubau von Kleinwasserkraft zumindest in Österreich abgeschwächt werden könnte.

Neben Vorträgen und Diskussionen standen traditioneller Weise auch Besichtigungen von Kraftwerksstandorten auf dem Programm. Besucht wurden besonders innovative Kraftwerksprojekte wie die neuentwickelten Fischaufstiegsschnecken von SGW und Hydroconnect sowie die Kraftwerkserneuerungen der KW Schütt (EVN) und KW Purgstall (Kittelmühle), welche ökologische Revitalisierungen mit einer Erhöhung der Stromproduktion kombinieren.

Die Jahrestagung 2017 findet vom 12. bis 13. Oktober in Feldkirch statt.

Last modified onFreitag, 04 November 2016 14:05
back to top