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Schweden als leuchtendes Beispiel

In der medialen Berichterstattung der letzten Wochen wurde über die Pläne der schwedischen Regierung zum weiteren Ausbau der Atomkraft breit berichtet. Dass die schwedische Regierung einen ambitionierten Plan zum Ausbau erneuerbarer Energien beschlossen hat, blieb unerwähnt.

Schweden setzt massiv etwa auf Windenergie oder Kraft-Wärme-Kopplung mit Biomasse und will bis 2020 Heizöl völlig aus dem Wärmemarkt verbannen. Das Gasnetz soll in Richtung Biogas entwickelt werden, der Ausstieg aus der Atomenergie wird zwar annulliert, aber jede staatliche Unterstützung für Atomenergie ausgeschlossen, so die ganze Wahrheit. Die schwedischen Ziele: 50 % erneuerbare Energien bis 2020, 10 % im Verkehrsektor, 20 % erhöhte Effizienz in der Energieausnutzung sowie 40% weniger Treibhausgasemissionen. Da erscheint das österreichische Ziel von 34 % in einem ganz anderen Licht, in so weit, als dass wir über dieselben Potenziale verfügen.

Erster Schwerpunkt einer neuen Energiepolitik sollte der Umbau der Wärmeversorgung von fossil auf erneuerbar sein. Das Ziel: Bis 2020 mindestens 50 % der Öl- und Gasheizungen ersetzen, gleichzeitig die derzeit dramatisch niedrige Quote der thermischen Sanierung des Althausbestandes zu beschleunigen. Dazu sind jährlich vier Milliarden Euro an Investitionen erforderlich, die bei ausreichender Anreizfinanzierung durch den Bund und die Länder überwiegend privat finanziert werden könnten. Damit ist das Programm „Umbau der Wärmeversorgung“ das beste Beschäftigungsprogramm.

Dr. Heinz Kopetz, Vorsitzender des Österreichischen und Europäischen Biomasse-Verbandes.

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