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Folien statt Mauern

\"MitDer Folienbau ist ein Zukunftsmarkt. Davon sind Experten weltweit überzeugt.

Das olympische Schwimmstadion in Peking und die Allianz-Arena in München sind nur zwei Beispiele, was man mit Kunststoffbahnen alles machen kann. Mit diesen Ethylen-Tetraflourethylen-Folien lassen sich aber nicht nur optisch spektakuläre Bauten realisieren, sondern auch bestehende Gebäude intelligent machen. Denn mit Folien können Wärme, Kühle und Licht exakt nach Bedarf reguliert werden. Damit Folien auch am Massenmarkt Chancen haben, müssen sie kostengünstig, leicht zu verarbeiten und frei von gesundheitlichen Risiken sein.

Jetzt arbeiten sechs Fraunhofer-Institute an der Weiterentwicklung der ETFE-Folien. So ist es bereits gelungen, durch spezielle Beschichtungen die Eigenschaften der Folien gezielt zu verändern. Membrankissen beispielsweise, deren Innenseite mit Wolframtrioxid beschichtet sind, verfärben sich blau, wenn sie mit Wasserstoff in Berührung kommen. Lässt man Sauerstoff in die Kissen strömen, entfärben sie sich wieder. Damit könnte man etwa den Lichteinfall regulieren. »Mit einer solchen Folie könnte man eine ganze Hausfassade verkleiden und je nach Sonnenstrahlung Licht passieren lassen«, sagt Projekt-Koordinator Andreas Kaufmann vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP in Holzkirchen. Auch ein anderes Problem konnten die Forscher lösen: Bislang halten ETFE-Membranen Wärme kaum zurück. Ein Überzug aus hauchdünnen – und daher durchsichtigen –- Aluminium- und Lackschichten sorgt jetzt dafür, dass Wärmestrahlung wirksam reflektiert wird.

Bei Fraunhofer geht man davon aus, dass sich ETFE zu einem starken eigenen Markt entwickeln wird. »Die ETFE-Folie besticht vor allem durch ihre Transparenz bei gleichzeitiger hoher Festigkeit. Das kann keine andere Kunststoffmembran«, heißt es im Forschungsinstitut. So könnten mit ETFE-Folie künftig auch LED-Fassaden realisiert werden, hinter denen man tausende von Leuchtdioden installiert. Hauswände könnte man so auf einfache Art in riesige leuchtende Leinwände verwandeln.

Info: www.ibp.fraunhofer.de

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