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Ein erster Schritt

Die konsequente Arbeit der Baupakt-Partner hat sich ausgezahlt. Die thermische Sanierungsoffensive wird nun doch fortgesetzt. Damit kann die Branche etwas aufatmen, Grund zur Freude gibt es aber nicht: Noch gibt es viele Baustellen, etwa die Finanzierungsproblematik, die drohende Rekordarbeitslosigkeit und den Anstieg des Baupfuschs.

Die intensive Lobbying- und Öffentlichkeitsarbeit trägt erste Früchte: Die Baupakt-Partner feiern einen wichtigen Etappensieg. Nach Sozialminister Rudolf Hundstorfer spricht sich nun doch auch Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner für eine Fortführung des Erfolgsmodells »Thermische Sanierung« aus. Jetzt hoffen Bundesinnung Bau, Gewerkschaft Bau-Holz, Fachverband Steine-Keramik und Global 2000 auf eine rasche Bereitstellung der in Ansicht gestellten 100 Millionen Euro. Sollte es hier wiederum zu Verzögerungen kommen, ist im Frühjahr laut Baupakt-Partner mit einem deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit zu rechnen. Rund 100.000 Arbeitslose könnten es in Winter und Frühling laut Josef Muchitsch von der Gewerkschaft Bau-Holz alleine in der Bauwirtschaft sein.

Unbestrittene Erfolgsgeschichte
Als Konjunkturspritze hat sich die Sanierungsoffensive auch im internationalen Vergleich bewährt. Laut einer WIFO-Studie handelt es sich sogar um die im Europavergleich beste Maßnahme. »100 Millionen staatlicher Input löst 650 Millionen Euro Sanierungsvolumen aus, sicherten 7.000 Arbeitsplätze und sparten 95 Millionen Arbeitslosengeld«, rechnet Bundesinnungsmeister Hans-Werner Frömmel vor. Gleichzeit warnt Frömmel aber auch davor, die Sanierung gegen den Neubau auszuspielen, der ohnehin bereits dramatisch eingebrochen ist. Für 2010 rechnet das WIFO mit einem weiteren Rückgang von vier Prozent. Diese Entwicklung wird laut Frömmel tausende Arbeitsplätze kosten.

Dass die Zukunftsaussichten für die Baubranche trotz erster Teilerfolge nicht unbedingt rosig sind, liegt laut Frömmel vor allem auch an der Finanzierungsproblematik »Die Zurückhaltung der Banken bei der Kreditvergabe ist für die Konjunktursituation hauptverantwortlich.« Wenn es nicht gelingt, Privatkapital zu aktivieren, wird sich die Situation dramatisch zuspitzen. Derzeit liegen rund 430 Milliarden Euro an mäßig verzinsten Spareinlagen herum. Die könnten durch fiskalische Anreize für den Bau mobilisiert werden. Und nachdem bislang nur wenig der mit 875 Millionen Euro dotierten Investitionsoffensive der BIG umgesetzt wurde, sieht Frömmel darin ein zusätzliches rasch aktivierbares Potenzial.

Für die Möglichkeit einer steuerlichen Absetzbarkeit von Handwerkerleistungen spricht sich Friedrich Schneider, Wirtschaftsprofessor an der Johannes Kepler Universität in Linz, aus. Damit könnte auch der Schattenwirtschaft und Schwarzarbeit entgegengewirkt werden. 2010 wird der Wertschöpfungsverlust für das Baugewerbe und die Handwerksbetriebe laut Bundesinnung um zehn Prozent auf 8,5 Milliarden Euro ansteigen. Bei einer steuerlichen Absetzbarkeit in Höhe der Mehrwertsteuer hält Schneider einen Rückgang der Schwarzarbeit und Schattenwirtschaft am Bau um 2 bis 3 Milliarden Euro für möglich.

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