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Schwankungs breiten

Weniger klar ist, wie die Energiewirtschaft den komplexen Spagat zwischen ökologischen, regulatorischen und wirtschaftlichen Herausforderungen in Zukunft bewältigen wird.<

Heinz Hilbrecht, Direktor für Konventionelle Energiequellen in der Europäischen Kommission, erwartet in den nächsten Monaten heiße Diskussionen zum Burden Sharing, also zur Verteilung der Lasten bei den geplanten CO2-Reduktionen auf die Einzelstaaten. Ihm sei auch bewusst, dass die zu setzenden Maßnahmen in Sachen Energieeffizienz eine große Herausforderung für die Staaten sind, erklärte der EU-Experte im Rahmen der Handelsblatt-Tagung »Energiewirtschaft österreich«. Hilbrecht ist auch nach Wien gekommen, um hier für Verständnis für die kommenden Liberalisierungsschritte der EU zu werben. Das hierzulande besonders ungeliebte Ownership Unbundling für Strom-Transportnetze sei für ihn kein Allheilmittel zur Erreichung eines europäischen Marktes, aber ein Teil davon. Für die Position heimischer Energiemanager, dass die Liberalisierung hierzulande mustergültig umgesetzt wurde, hat Hilbrecht wenig übrig. »Ich weiß, dass es in österreich derzeit relativ gut läuft«, zollt er den Managern dennoch Respekt. Hilbrecht versuchte weiters, dem Ownership Unbundling den Ruf der Investitionsfeindlichkeit zu nehmen. »Wir haben beobachtet, dass die Investitionen in Ländern, die das Unbundling umgesetzt haben zugenommen haben«, behauptet er. Zwar sei eine gewisse Investitionsdelle von etwa zwei Jahren zu erkennen, danach würden die Netzbetreiber aber wieder Geld in den Ausbau der Stromautobahnen stecken. Aus diesem Grund sei es notwendig, dass sich der Rat und die Kommission rasch entscheiden, da die Unsicherheit dem Markt nicht guttue. »2008 sollten wir wissen, wohin die Reise geht«, fordert Hilbrecht. Für den Präsidenten der Vereinigung der österreichischen E-Wirtschaft (VEö) und Vorstand der Energie AG Leo Windtner ist das freilich unbefriedigend: »Wir fordern eine europäische Harmonisierung, bevor einzelne Länder weiter vorangetrieben werden«, bekräftigt er. Bruno Wallnöfer, Vorstandschef der Tiwag, meint, die EU solle sich mehr darauf fokussieren, die großen Oligopole in Deutschland und Frankreich zu zähmen. Seiner Ansicht nach brauche der Markt Wettbewerber, mehr Kraftwerke, stärkere Netze und kürzere Genehmigungsverfahren

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