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Grüne Zukunft

Dem IT-Beratungsunternehmen Gartner zufolge ist die IT-Branche für zwei Prozent des globalen CO2-Ausstoßes verantwortlich. Vergleichbar ist dies mit dem Klimaschaden, den die Luftfahrtindustrie verursacht. Die Gartner-Analysten schätzten dabei den Energieaufwand sowohl in der Entwicklung, Herstellung und Vertrieb als auch im täglichen Betrieb von IT- und Kommunikationsgeräten: Handys, PCs, Server, Router und Bürohardware - bis zu den Backbones der Telekommunikationsnetze. Man besinnt sich medial viel beachtet nun des »global footprint«, den die Branche in der Welt hinterlässt. Schließlich galt die IKT bislang als heilbringende Wirtschaftsentwicklung. Flugkosten, die dank Videokonferenzen eingespart werden, sinkende Fahrtkosten bei steigender Handy- und E-Mail-Nutzung. Relativ neu ist die Wahrnehmung, dass die IT auch dreckig ist, die Luft verpestet und Atomkraftwerke benötigt. Doch hat die Branche bereits die Lösung für das Dilemma ihres wachsenden Energiehungers. Es ist ein Label: »Green IT«.

Bildschirme und Rechner mit großartiger Energieeffizienz, Kampagnen gegen die Stand-by-Funktion und Rechenzentren mit Solarantrieb: die Welle der Green IT wird den herrschenden Klimawandel zwar nicht radikal beeinflussen können. Dennoch ist die Betrachtung des Energieverbrauchs der Hardware lobenswert. Vor allem, wenn die Betrachter Großunternehmen sind. »Kosteneinsparungen bei einzelnen Geräten wie PC oder Bildschirm bleiben unter der Wahrnehmungsgrenze des Verbrauchers. Betreiben Sie dagegen 10.000 bis 20.000 Rechner, sieht die Sache ganz anders aus«, bestätigt Wilfried Pruschak, Geschäftsführer Raiffeisen Informatik. Bei den Rechenzentrumsbetreibern ist der Energieverbrauch seit Jahren schon fixer Teil der Gesamtkosten im Lebenszyklus einer IT-Lösung. Verständlich, bei Stromrechnungen in Millionenhöhen.

Green IT ist zum Hype geworden, jeder will Green IT haben. In einem zunehmend engen IT-Markt ist dies ebenso verständlich. Als neue Unique Selling Proposition (USP) können Anbieter mit grüner Krawatte die graue Konkurrenz ausbooten. Dabei zählen die steigenden Stromkosten und die Nachfrage nach Energieeffizienz und optimaler Geräteauslastung ebenso wie der Imagefaktor Umweltschutz. Green IT spricht die Emotionen direkt bei den Endkunden an und erhöht so den Umsatz der Hersteller. Green IT also als umfassende Lösung für Umwelt, Branche und dem guten Gefühl daheim. Green IT, ein Win-Win-Win-Label.

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