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Wer zu spät kommt...

In Wolfsburg ist man überzeugt, dass der »Tiguan zu einem spannenden Kapitel der Geschichte des Automobils avancieren wird«. Wie man zu dieser überzeugung gelang, bleibt ein Rätsel. Schließlich wird mit dem Tiguan das Rad nicht neu erfunden. Vielmehr springt man erst reichlich spät auf den Kompakt-SUV-Boom auf. Das überrascht insofern, als Volkswagen eigentlich ein Pionier auf diesem Sektor ist. Bereits im Jahr 1989 wurde der SUV-Trend des neuen Jahrtausends vorweggenommen. Der Golf Country war eines der ersten geländegängigen Kompaktautos - und ein gewaltiger Flop. Da ein gebranntes Kind bekanntlich das Feuer scheut, ließ man in Wolfsburg knapp 20 Jahre die Finger von kompakten Off-Road-Experimenten. Nun, da wirklich nichts mehr schief gehen kann, will man aber am immer größer werdenden Kuchen mitnaschen. Konzipiert ist der Tiguan als »Grenzgänger zwischen der urbanen Welt und endlosen Landschaften, zwischen Business und Freizeit«. Diese Werbeschiene zeugt nicht unbedingt von überbordender Kreativität: Einen Kompakt-SUV als Multitalent, eierlegende Wollmilchsau anzupreisen, ist nicht wirklich neu.
Rein optisch ist der Tiguan irgendwo zwischen Golf und Touareg angesiedelt. Vor allem die Front erinnert an den großen Bruder. Seitlich spannt sich zwischen den ausgestellten Radhäusern eine lang gestreckte VW-typische C-Säule. Ein sehr kurzer überhang kennzeichnet das steile Heck. Zur Motorisierung ist bislang bekannt, dass sämtliche Varianten mit aufgeladenen Direkteinspritzern geliefert werden. Es wird drei TSI- und zwei TDI-Motoren geben. Die Benziner leisten 150, 170 und 200 PS, die Dieselaggregate 140 und 170 PS. Der Preis steht noch nicht fest, wird sich aber nicht allzu weit von der direkten Konkurrenz entfernen. Ab etwa 25.000 Euro könnte man also bereits dabei sein.
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