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Durchgängig im Netzwerk

Vor einigen Jahren war es noch eine Sensation: Das Ethernet, also jene Netzwerktechnologie, die allgegenwärtig in der Welt der Daten- und mittlerweile Sprachkommunikation ist, machte sich startklar, um die Produktionshallen zu erobern. Ethernet ermöglicht eine Reihe von Protokollen und Kommunikationsformen, die nun für die speziellen Anforderungen an die Maschinensteuerung - wie Echtzeitfähigkeit - weiterentwickelt wurden. Ein Netz für alles. Das bedeutet Einsparungen. In den Fabrikshallen gewinnt aber nicht nur das verdrahtete Ethernet an Bedeutung. »Wireless LAN ist durchaus ein Trend in Produktionshallen«, sagt Thomas Hillmann, Marketing Manager bei COMNET. Der Lösungsanbieter für Netzwerke hat erst kürzlich den neuen Fertigungsstandort von Fronius in Sattledt »verdrahtet«. Das Werksmanagement erfolgt hier nun über WLAN. Gefordert waren laut Volker Lenzeder, CIO von Fronius, nicht nur perfekte Abläufe in der Fertigung und Logistik, die wirtschaftlich sind, sondern auch zukunftssichere IT-Systeme mit höchsten Sicherheitsstandards.
Das flächendeckende WLAN-Netz ermöglicht künftig neben der Kommunikation über mobile Endgeräte auch einen flexiblen Produktionsablauf. Dass hier Themen wie Verfügbarkeit und hohe Sicherheitsstandards gefordert sind, versteht sich. Die Industrie investiert deshalb nun kräftig in Lösungen, die eine sichere übertragung bis hin zu den Maschinen garantieren.Ob verdrahtet oder drahtlos, Ethernet in der Produktion ermöglicht erstmals eine durchgängige Kommunikation auf allen Unternehmensebenen. Das administrative Netz mit den Verwaltungsfunktionen, die Komponenten des Prozessleitsystems und die Feldebene mit der direkten Anbindung an die Maschinen und Sensoren wachsen zusammen.
Bis vor kurzem gab es für die Feldbusebene zur Steuerung der Fertigungsmaschinen und Roboter nur herstellerspezifische Lösungen, denen man auf Gedeih und Verderb ausgeliefert war. Seit vor ein paar Jahren das Industrial Ethernet seinen Siegeszug in den Fabrikhallen angetreten hat, lässt sich alles mit den weltweiten Standards Ethernet und TCP/IP steuern. »Wie Strom aus der Steckdose kommen nun die Daten aus dem Ethernet«, so Bernhard Bizjak, IT-Architekt bei IBM Software Group österreich.Infizierte Roboter. Freilich bringt das Industrial Ethernet nicht nur Vorteile wie etwa den direkten Zugriff auf Maschinendaten und Steuereinheiten übers Web, sondern zugleich hohe Sicherheitsanforderungen.
Nicht nur die absolut gesicherte, redundante Kommunikation zu den Steuereinheiten der Produktion muss klaglos funktionieren, sondern auch die Absicherung der nun weit verzweigten Kommunikationsnetze. Da nun mehr oder weniger der direkte Zugriff per Internet auf die Produktionsdaten bzw. gar die Steuerungseinheiten möglich ist, sind nun im bislang abgeschirmten Bereich Themen wie Viren, Würmer und Hacker aktuell. »Die Technik wird mobiler und es gibt viele Instrumente wie Verschlüsselungen oder Virenschutz, um sicher zu sein«, sagt Bizjak, »dadurch werden aber zugleich die Systeme komplexer und wiederum fehleranfälliger.« Um damit fertig zu werden, sind übergeordnete Managementsysteme gefragt.
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