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Kohlereiche Zukunft

Kohle wird langsam wieder salonfähig. Dazu reicht ein Blick zu unseren Nachbarn. Besonders im kohlereichen Deutschland werden derzeit einige große Kohlekraftwerke hochgezogen. In österreich lud wiederum der Verband der Elektrizitätsunternehmen österreichs (VEö) Anfang Oktober zur Veranstaltung \"Kohle - Energieträger der Zukunft?\" nach Wien. Vertreter der Bundesministerien für Wirtschaft und Technologie waren bei der gut besuchten Veranstaltung ebenso vertreten wie internationale Vortragende von Konzernen wie RWE und Vattenfall. Kohle lockt offensichtlich wieder Leute vor den Ofen. Wenig erstaunlich kamen konkrete Beispiele für neue Kohlekraftwerke nur aus Deutschland und Dänemark. In österreich wird im kalorischen Bereich vor allem auf Erdgas gesetzt. Kohle, der schwarze, schmutzige Brennstoff hat es in der öffentlichkeit nicht leicht. Er rangiert auf der Beliebtheitsskala deutlich hinter Erdgas oder gar Holz, das als nachwachsender Rohstoff gegenüber den fossilen Brennstoffen freilich einige Vorteile - wie CO2-Neutralität und lokale Verfügbarkeit - hat. Selbst Erdöl ist noch beliebter, da es ja doch irgendwie für die automobile Gesellschaft unerlässlich ist. \"Der große Nachteil von Kohle ist, dass sie schwarz ist. Man sieht sie beim Abbau, beim Transport oder in den Kohlenlagern\", meint etwa Franz Klemm von der EVN AG, der über die Austrian FENCO Initiative referierte. FENCO ist ein internationaler Forschungsfonds für effiziente Energieprogramme, die sich mit dem umweltfreundlichen Einsatz fossiler Brennstoffe beschäftigen. Falls die Kohle eine glänzende Zukunft hat, dann muss sie sauber werden. \"Clean Coal\" nennen dieses Vorhaben einige Initiativen. Denn nicht nur der Großteil der Energiebranche, sondern auch internationale Studien beteuern, dass die Menschheit nicht so schnell auf fossile Energieträger verzichten wird können. Oder auch schlicht nicht will. Kohle, die Nummer zwei unter den Primärenergieträgern, wird aus dem Energiemix demnach nicht so schnell verschwinden. Dazu sind die riesigen verfeuerten Mengen einfach zu groß, um rasch ersetzt zu werden. Laut IEA nimmt Kohle im Primärenergiemix einen Anteil von 24 Prozent ein. Nur vom Erdöl, mit einem satten Anteil von 35 Prozent, ist die Menschheit derzeit mehr abhängig. Dass Kohle also durchaus eine Zukunft hat bzw. haben muss, darüber waren sich jedenfalls alle auf der VEö-Veranstaltung einig. Wenn auch zum Thema selbst wenig beigetragen wurde.
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