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EXPO 2017: Plattform für die Suche nach Lösungen

Jerbol Schormanov erwarrtetAuftritte von mehr als 100 Staaten auf der Weltausstellung in Astana. Jerbol Schormanov erwarrtetAuftritte von mehr als 100 Staaten auf der Weltausstellung in Astana.

Die Weltausstellung in Kasachstan wird Innovationen der Energiewirtschaft befeuern, verspricht Jerbol Schormanov, der stellvertretende Vorsitzende der Astana 2017, im E-Mail-Interview mit dem Report.

Report: Schwerpunktthema der Weltausstellung EXPO-2017 in Astana ist die „Energie der Zukunft“. Was ist Ihr Auftrag? Was wollen Sie 2017 erreichen?

Jerbol Schormanov: Im November 2012 bekam Astana den Zuschlag zur Ausrichtung der internationalen Sonderausstellung EXPO-2017. Das Thema, das sich Kasachstan für diese groß angelegte Veranstaltung ausgesucht hat, lautet „Die Energie der Zukunft“. Es berührt eines der wichtigsten Probleme: den Zugang zu sauberer Energie. Wir betrachten die EXPO-2017 als eine Plattform für die Suche nach Lösungen auf dem Gebiet alternativer Energie, und bemerkenswerter Weise ist die Menschheit gerade dabei, sich auf diesen Weg zu begeben.

Die Initiative zur Veranstaltung der Expo-2017 mitten im Herzen Eurasiens und zur Wahl eines der aktuellsten Themen für die internationale Gemeinschaft ging von dem Präsidenten der Republik Kasachstan, Nursultan Nazarbaev, aus.

Bei der EXPO-2017 handelt es sich um ein groß angelegtes internationales Vorhaben unter Beteiligung von mehr als hundert Ländern. Etwa sechzig von ihnen sind Entwicklungsländer. Bis heute haben bereits 57 Staaten und 13 der größten Organisationen der Welt ihre Teilnahme an der Ausstellung bestätigt. Das gesamte Ausstellungsgelände ist 174 Hektar groß; auf 25 Hektar davon werden die Ausstellungsstücke der EXPO untergebracht sein.

Es ist sehr wichtig für uns, dass alle potenziellen Teilnehmer in der Lage sind, eine jeweils einzigartige Lösung auf dem Gebiet der „Energie der Zukunft“ zu präsentieren, darunter auch die 22 Entwicklungsländer mit beschränktem Zugang selbst zu den herkömmlichen Energiequellen. Kasachstan leistet diesen Ländern umfangreiche Unterstützung bei der Errichtung ihrer Ausstellungspavillons.

Report: Die Strategie Ihres Landes besteht in der kompletten Umstellung seines Energiesystems auf erneuerbare Energien  - plus Atomenergie  -  bis 2050. Warum dieser Wandel? Kasachstan hätte doch reichlich Öl- und Gasreserven für viele Jahre…

Schormanov: Die mit dem Verbrauch der traditionellen Energieträger verbundenen globalen Umweltprobleme waren nie drängender als heute. Kasachstan legt das Hauptaugenmerk auf die Suche nach Strategien, Programmen und Technologien zur Ermittlung, Erschließung und Förderung der Nutzung nachhaltiger und erneuerbarer Energiequellen.

Neben dem Vorhandensein beträchtlicher Vorräte an konventionellen Energieformen in Kasachstan gibt es auch ein großes Potenzial zur Erschließung erneuerbarer Energie. Die Kraft des Wassers, des Winds und der Sonne sind im Überfluss vorhanden, und diese Gelegenheiten nicht zu nutzen, wäre schlicht unvernünftig. Wir sind inspiriert von den Beispielen einiger Länder wie Costa Rica mit einem Anteil erneuerbarer Energie von 92 % an der gesamten in dem Land erzeugten Energie, Deutschland und Großbritannien, wo dieser Anteil 28 bzw. 19 % beträgt.

Als Mitglied der internationalen Staatengemeinschaft ist unser Land aktiv an internationalen Vorhaben zur Verringerung der Treibhausgasemissionen beteiligt und betreibt seine eigenen Umweltinitiativen. Seit 2013 setzt Kasachstan das Konzept zum Übergang zu einer „grünen“ Wirtschaft um, nach dem der Anteil erneuerbarer Energie an der gesamten Energieerzeugung bis 2030 20 % betragen soll.

Report: Welche Funktion erfüllen Innovationsdrehscheiben – wie die Astana Expo 2017 – bei der Förderung einer nachhaltigen Industrialisierung?

Schormanov: Der wichtigste Platz der Ausstellung wird der Pavillon Kasachstans sein. Er wird in Form einer Kugel errichtet und Kasachstans reiches Potenzial zur Erschließung erneuerbarer Energie in den Mittelpunkt stellen sowie die technischen Entwicklungen kasachischer Wissenschaftler und Neuerer. Die Exponate des Kugelpavillons werden wissenschaftlich und lehrreich sein.

Ein symbolischer Mittelpunkt der Ausstellung wird der „Bereich der besten praktischen Beispiele“ sein, in dem die besten Technologien, Projekte und Strategien in verschiedenen Gebieten nachhaltiger Energie vorgestellt werden. Zur Auswahl der besten Vorhaben für den „Bereich der besten praktischen Beispiele“ wurde ein internationales Auswahlkomitee eingerichtet, dem Wissenschaftler und Nobelpreisträger wie Rajendra Pachauri, der Generaldirektor des TERI-Institutes für Energie und Rohstoffquellen, George Fitzgerald Smoot, Professor an der University of California und andere angehören.

Diese Ausstellung wird mit Unterstützung der UN-Initiative „Nachhaltige Energie für Alle“ veranstaltet. Während seiner Teilnahme an der 70. Sitzung der UN-Vollversammlung hat Präsident Nursultan Nazarbaev den Vorschlag zur Eröffnung eines Internationalen Zentrums für die Entwicklung grüner Technologien und Investitionsvorhaben unter der Schirmherrschaft der UN in Astana auf der Grundlage der Infrastruktur der Weltausstellung EXPO-2017 gemacht.

Wir sind sicher, dass unsere Ausstellung 2017 in Astana für die Menschheit ein neuer Schritt zur Vereinigung ihrer Bemühungen zur Lösung globaler Probleme einschließlich des Klimawandels, der Energieeffizienz und des Zugangs zu Energie für alle sein wird. Gleichzeitig wird die Weltausstellung 2017 wissenschaftlich und lehrreich sein, und für die Entwicklungsländer einen zusätzlichen Anreiz liefern, auf alternative Energie umzusteigen; sie wird dazu dienen, die besten Technologien und größten Errungenschaften der Welt auf diesem Gebiet vorzustellen und dazu beitragen die Bekanntheit der Programme für Energieeffizienz des 21. Jahrhunderts zu steigern.

Last modified onMontag, 14 Dezember 2015 09:51
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