Wanderparadies Chiemsee

Wer »Chiemsee« hört, denkt in erster Linie an Badevergnügen und Wassersport. Die Region um den drittgrößten See Deutschlands, auch »Bayrisches Meer genannt«, hat aber viel mehr zu bieten – vor allem für Wanderer. Attraktive Touren jeglicher Schwierigkeitsgrade führen hoch in die Chiemgauer Alpen, in die Region Samerberg, ins Inntal oder in das »Kaiser-Reich« im bayrisch-österreichischen Grenzgebiet.

Längere Gipfeltouren führen beispielsweise zur schroffen Kampenwand, auf die Hochries oder den Wendelstein. Romantiker und Frühaufsteher können bei der geführten Tour »Im Frühtau zu Berge« den Sonnenaufgang am Hocheck erleben. Geübte Bergsportler kommen bei mehrtägigen Hüttenwanderungen auf ihre Kosten – Einkehrmöglichkeiten bieten die hochgelegene Priener Hütte oder die Riesenhütte. Rund 60 bewirtschaftete Almen laden zur Brotzeit ein. Bei bodenständigen Gerichten wie Kaiserschmarrn, Speckbrot und Hollerlimonade lässt sich der imposante Ausblick über Berge und Seen erst richtig genießen.

>> Familienfreundliche Touren <<

Beliebte Ausflugsziele sind auch die Frasdorfer Hütte oder die Doagl Alm mit Streichelzoo und Kinderspielplätzen, die leicht erreichbar sind. Für Familien gibt es im Chiemsee-Alpenland eine Fülle von Wanderwegen, die auch Kinder ohne Schwierigkeiten bewältigen können. Besonders geeignet sind folgende Touren:

Der Chiemsee-Uferweg führt auf 57 Kilometern rund um den See, vorbei an zahlreichen Badebuchten sowie an sieben Ortschaften, die eine gesellige Einkehr ermöglichen. Zwischen Übersee und Grabenstätt verläuft der Weg entlang des Naturschutzgebiets Achendelta, ein ornithologisch bedeutsames Gebiet und zugleich das größte Binnendelta Mitteleuropas. Jährlich überwintern hier rund 30.000 Vögel. Acht Beobachtungsstationen rund um den See geben Einblick in diese artenreiche Vogelwelt. Die Strecke ist eben und durchgängig für Kinderwägen geeignet.

Nordwestlich des Chiemsees befindet sich die Eggstätt-Hemhofer Seenplatte, das älteste Naturschutzgebiet Bayerns. 18 Seen formten sich während der Eisschmelze des Chiemsee- und Inngletschers. Zahlreiche mehrstündige Wanderungen führen durch die in der Eiszeit entstandene Landschaft.

Der Priental Wanderweg startet vom Ortszentrum Prien und durchquert zunächst das idyllische Eichental. Von dort aus führt die Route in das drei Kilometer entfernte Kaltenbach. Dem Wanderweg über Bachham und Siggenham folgend, geht es wieder zurück zum Ausgangspunkt. Entlang der Prien, einem der längsten Wildbäche Bayerns, verläuft auch der »Grenzenlos Wanderweg« von Aschau nach Sachrang.

>> Abstecher ins Mittelalter <<

Wem der Sinn nach Kultur steht oder den Wandertag mit einem besonderen Erlebnis ausklingen lassen möchte, sollte einen Abstecher nach Rosenheim machen. Das Hotel San Gabriele bietet einen nahezu authentischen Ausflug ins Mittelalter. Neu erbaut, aber bis ins Detail einem mittelalterlichen Kloster nachempfunden, können hier Eltern und Kinder in originalgetreuen Himmelbetten unter einem Kreuzgewölbe nächtigen. Die Zimmereinrichtung erinnert an uralte Zeiten: handgefertigte Wandornamente, Stuhllehnen, die wie Burgzinnen aussehen, und Möbel aus hellem Ahorn- oder Lindenholz, in die die Tischler extra Kratzer, Riefen oder Dellen einarbeiten mussten. Im komfortablen Badezimmer macht das Mittelalter allerdings zum Glück Pause – aus den vergoldeten Wasserhähnen fließt neben kaltem auch warmes Wasser, so viel Moderne muss sein. Die Küche im angegliederten Restaurant »Il Convento« dürfte ebenfalls nach dem Geschmack der ganzen Familie sein: Statt mittelalterlicher Spezialitäten serviert man hier köstliche italienische Gerichte, inspiriert von der Insel Ischia, der Heimat des Hoteleigentümers Mario Mattera. 

info: www.chiemsee-alpenland.de, www.hotel-sangabriele.de