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Hotelgeschichten zum Weitererzählen

 

\"baumhotelLangweilige Hotelzimmer gibt es überall. Bei den »fabelhaften Hotels« ist schon die Unterkunft ein Erlebnis: Man wohnt in geschichtsträchtigen Schlössern oder in den Baumwipfeln, ohne Fernsehen, aber inmitten von Kunst und Natur.

Diese Hotels haben eigentlich nichts gemeinsam«, untertreibt Dieter Mayr-Hassler, Obmann des Vereins »Fabelhafte Hotels«, augenzwinkernd. Unter der Ägide des Osttiroler Hoteliers haben sich acht außergewöhnliche Tourismusbetriebe zusammengeschlossen, die tatsächlich auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein können. Eines verbindet sie dennoch: Es sind acht Plätze, die die Kreativität und Vielfalt Österreichs offenbaren, Geschichten erzählen und zum Weitererzählen einladen.

>> Wohnen wie ein Burgherr <<

Das Spiele- und Buchhotel Tschitscher in der Nähe von Lienz ist ein liebevoll restaurierter Gutshof aus dem 17. Jahrhundert. Hier wohnt man beispielsweise im Mühle-Zimmer oder in der Backgammon-Suite. Fernsehapparate wird man vergeblich suchen, dafür stehen in den drei Aufenthaltsräumen rund 200 Spiele und gut bestückte Bibliotheken zur Verfügung. Wen es trotzdem ins Freie zieht: Acht Skigebiete und unzählige Wanderwege liegen in unmittelbarer Umgebung.

Flair von anno dazumal verströmt auch das Schlosshotel Mailberg, seit 1146 in Besitz des Malteser Ritterordens. Das Schloss, mitten im Weinviertel gelegen, beherbergt Gäste in neun großzügigen Doppelzimmern und zwölf Suiten mit historischem Ambiente. Eine Vinothek, ein Restaurant im Schlosskeller sowie eine eigene Pfarrkirche gehören ebenfalls zum Anwesen, weshalb die prachtvollen Räumlichkeiten auch gerne für Hochzeiten gebucht werden. Golfbegeisterte können gleich unter mehreren Plätzen in der Region wählen. Zudem eignet sich das Schlosshotel als zentraler Ausgangspunkt für Ausflüge in die Königsstadt Znajm in Tschechien, zum Edelsteinschürfen in die Amethystwelt Maissau oder in den Nationalpark Thayatal.

Ein wahrlich geschichtsträchtiger Ort ist das Schloss Altenhof, unweit der Ruine Falkenstein in Oberösterreich. Unzählige Sagen, Balladen und sogar Geistergeschichten ranken sich um das Schloss und seine Bewohner. Heute können Feriengäste einen Hauch Abenteuer schnuppern und in der terrassenförmigen Parkanlage die eigene Fantasie schweifen lassen. Gräfin Anne Salburg vermietet Ferienwohnungen und stellt die Säle und die Schlosskirche für Feste und Seminare zur Verfügung.

>> Kunst & Natur <<

Einen modernen Kontrapunkt zu dieser illustren Runde bildet das Boutiquehotel Stadthalle in Wien. Verkehrsgünstig beim Westbahnhof gelegen, legt das »1. Null-Energie-Bilanz-Hotel der Welt« unter der Leitung von Michaela Reitterer größten Wert auf Umweltfreundlichkeit. Mit Solaranlage, Photovoltaikanlage, einer Wärmepumpe und drei Windrädern wird die benötigte Energie selbst erzeugt. Gesammeltes Regenwasser speist die Toilettenspülungen und die Gartenbewässerung. Auf dem Hoteldach blüht der Lavendel, im Garten zwitschern die Vögel – paradiesische Idylle mitten in der Hauptstadt. Grünes Bewusstsein wird belohnt: Wer mit dem Zug oder Fahrrad anreist, erhält 10 % Nachlass auf die Zimmerpreise.
Ein hautnahes Naturerlebnis bietet das Baumhotel in Kopfing in Oberösterreich. In zehn Metern Höhe laden sechs Baumhäuser für jeweils zwei bis acht Personen zur Übernachtung ein – erholsame Waldesruhe und taufrisches Erwachen inklusive.

Wem eher der Sinn nach Kunst steht, sollte das Rogner Bad Blumau aufsuchen. Friedensreich Hundertwasser wusste es bereits: »Die gerade Linie ist gottlos« – und so fügen sich nach seinem Entwurf 2.400 verschiedenartige Fenster, 330 Säulen, goldene Kuppeln und begrünte Dächer zu einem einzigartigen Gesamtkunstwerk. Die Entspannung in der Therme wird angesichts dieses Panoramas zum Kinderspiel.

Noch mehr Kunst und Kultur gibt es in der art-Lodge in den Nockbergen auf 1.058 Metern Höhe. Der 300 Jahre alte Rohrerhof gleicht nach der behutsamen Renovierung mehr einem stylischen Museum als einem Hotel, hat doch die umfangreiche Kunstsammlung der Besitzer hier endlich einen würdigen Platz gefunden. Zeitgenössische Werke kommen laufend dazu, denn viele Künstler genießen die Abgeschiedenheit der Alm als Quelle der Inspiration.
Auch am Kleinsasserhof bei Spittal an der Drau sind Künstler am Werk und gestalten den »eigentlich ganz normalen Bauernhof«, so die Hoteliers Waltraud und Josef Gasser, in einem stetigen Prozess zu einem der skurrilsten Häuser des Landes um. Dass die Speisen, zubereitet großteils aus Produkten der eigenen Landwirtschaft, Gourmetkritiker zu Begeisterungsstürmen hinreißen, ist fast schon eine Draufgabe für einen unvergesslichen Aufenthalt.

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