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»Die beste Energie ist diejenige, die nicht verbraucht wird«

»Die beste Energie ist diejenige, die nicht verbraucht wird«

»Was muss passieren, um die Sanierungsquote langfristig und nachhaltig zu steigern? Was kann der Staat beitragen?«
Ein Gastkommentar von Austrotherm-Geschäftsführer Klaus Haberfellner.

»Die österreichische Bundesregierung hat kürzlich die »Initiative Raus aus Öl und Gas« sowie den »Sanierungsscheck« vorgestellt und mit 650 Mio. Euro dotiert. Prinzipiell ist jede Maßnahme, um den CO2-Ausstoß einzudämmen, zu begrüßen. Die thermische Sanierung von energiefressenden Gebäuden bewirkt, dass weniger geheizt werden muss. Jede Verbrennung erzeugt klimaschädliche CO2-Emissionen, aber auch andere Emissionen wie Feinstaub. Diese können wir eindämmen!

Energie sparen und CO2 eindämmen

So hat die Bundesregierung erkannt, dass Klimaschutzmaßnahmen bei Gebäuden eine sehr wichtige Rolle spielen. Noch immer gehen 10 % der CO2-Emissionen auf das Gebäude-Konto! In der Präsentation der Maßnahmen wurde ein starker Fokus auf die Umstellung des Heizsystems gelegt. »Raus aus Öl und Gas« ist zwar löblich, aber nur die zweitbeste Wahl. Sinnvoller wäre es, dass zuerst der Energieverbrauch gesenkt werden soll, bevor der Heizkessel getauscht wird. Umgekehrt würde das zu viel zu groß dimensionierten Heizsystemen führen. Die beste Energieform ist diejenige, die man gar nicht benötigt! »35 % beim Heizkesseltausch, 30 % bei der thermischen Sanierung.« Das hört sich gut an, jedoch sind die Förderungen nach oben begrenzt. Wenn man für eine umfassende thermische Sanierung nur 6.000 Euro Förderung erhält, dann würde das einem Investitionsvolumen von 20.000 Euro entsprechen. Damit soll ein Sanierwilliger die Fassade, das Dach und die Kellergeschoßdecke dämmen sowie die Fenster tauschen lassen? Wohl kaum. Im Sinne der Hausbesitzer, Bauwirtschaft und des Klimaschutzes sollten diese Deckel massiv erhöht werden, damit sich echte 30 % ausgehen. Sonst besteht die Gefahr, dass die Förderung nicht abgerufen wird und durch »osteuropäische Nachbarschaftshelfer« noch günstiger saniert wird.

Motivation durch die Baubranche

Die Akteure der Baubranche sind gefragt, potenziell Sanierungswillige mit Beratung und Motivation zum Energiesparen zu unterstützen. Vielleicht hilft die kleine Neuerung des Sanierungsschecks, die Einzelbauteilsanierungen bis zu 2.000 Euro zu unterstützen. Hier benötigt man »nur« eine Energieberatung und keinen Energieausweis, um die Förderung zu erhalten. Die oberste Geschoßdecke könnte so leicht und einfach gedämmt werden. Schließlich gehen über das Dach bis zu 25 % der Energie verloren. 

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