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STRABAG SE baut 2020 auf Rekorden des Vorjahrs auf

"Wir müssen mit Nachfragerückgänge aus dem privaten Sektor rechnen, doch könnten die durch öffentliche Wirtschaftsimpulse bis zu einem gewissen Grad ausgeglichen werden", sagt Vorstandsvorsitzender Thomas Birtel. "Wir müssen mit Nachfragerückgänge aus dem privaten Sektor rechnen, doch könnten die durch öffentliche Wirtschaftsimpulse bis zu einem gewissen Grad ausgeglichen werden", sagt Vorstandsvorsitzender Thomas Birtel.

Die STRABAG SE hat im Geschäftsjahr 2019 ein erneutes Rekordjahr hinter sich: So lagen nicht nur Leistung und Auftragsbestand wieder auf dem höchsten Niveau in der Konzerngeschichte, sondern auch das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) und das Konzernergebnis. Dennoch soll es angesichts der Coronakrise nur eine auf € 0,90 gekürzte und konditionierte Dividende geben.

Der STRABAG SE-Konzern erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2019 das dritte Jahr in Folge eine Rekordleistung: Mit einem Anstieg um 2 % auf € 16,6 Mrd. übertraf das Unternehmen seine eigene Prognose. Der konsolidierte Konzernumsatz betrug € 15,7 Mrd. – wie bei der Leistung wurde damit ein leichtes Plus verzeichnet (3 %). Zum Umsatz trugen die operativen Segmente Nord + West 48 %, Süd + Ost 31 % sowie International + Sondersparten 21 % bei. Der Auftragsbestand per 31.12.2019 stieg gegenüber dem Vorjahr um 3 % auf € 17,4 Mrd. und lag damit ebenfalls erneut auf Rekordniveau.
 
Ertragslage
2019 kletterte das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) mit € 1.113,30 Mio. erstmals über die Marke von € 1,0 Mrd.; die EBITDA-Marge stieg von 6,3 % auf 7,1 %. Hier ist allerdings zu berücksichtigen, dass durch die erstmalige Anwendung des IFRS 16 Leasing die in den Vorjahren im EBITDA erfassten Mietaufwendungen nun als Abschreibungen und Zinsen dargestellt werden. Zieht man das im Vorjahr um einen nicht-operativen Aufwertungsgewinn bereinigte EBITDA zum Vergleich heran, ergibt sich eine Zunahme um 24 %.
 
Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen wuchsen um 29 %. Einer der Gründe dafür liegt in der Erstanwendung von IFRS 16 Leasing, demzufolge Nutzungsrechte aus Leasingverträgen abzuschreiben sind und der entsprechende Leasingaufwand nicht mehr unter der Position Sonstige betriebliche Aufwendungen zu berücksichtigen ist.
 
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erhöhte sich um 8 % auf € 602,58 Mio., was einer EBIT-Marge von 3,8 % nach 3,7 % im Jahr 2018 entspricht. Bereinigt um den nicht-operativen Aufwertungsgewinn im Vorjahr legte das EBIT um 20 % zu. Die Verbesserung ist auf das Segment Nord + West zurückzuführen, in dem sich das Ergebnis beinahe verdoppelte.
 
Das Zinsergebnis war mit € -25,34 Mio. vergleichbar mit jenem des Vorjahrs: Zwar sorgten Wechselkursdifferenzen im Unterschied zum Vorjahr für ein negatives Kursergebnis in Höhe von € -5,93 Mio., doch hatte sich durch die Tilgung einer Anleihe im Vorjahr auch der Zinsaufwand reduziert.
 
Die Ertragsteuerquote lag bei 34,4 % und damit etwas höher als im Vorjahr (2018: 31,7 %). Auf Minderheitsgesellschafter entfiel ein Anteil am Ergebnis von € 6,86 Mio. nach € 9,25 Mio. im Vorjahr. Das Konzernergebnis 2019 lag bei € 371,70 Mio. – eine Zunahme um 5 %. Das Ergebnis je Aktie belief sich auf € 3,62 (2018: € 3,45).

Vermögens- und Finanzlage
Im Vergleich zum 31.12.2018 verlängerte sich die Bilanz u. a. infolge der Erstanwendung des IFRS-Leasingstandards von € 11,6 Mrd. auf € 12,3 Mrd. Trotz der Bilanzverlängerung blieb die Eigenkapitalquote mit 31,5 % beinahe unverändert (2018: 31,6 %). Am 31.12.2019 wurde wie gewohnt eine Netto-Cash-Position verzeichnet. Sie reduzierte sich angesichts der etwas höheren Finanzverbindlichkeiten von € 1,2 Mrd. auf € 1,1 Mrd. leicht.
 
Der Cashflow aus der Geschäftstätigkeit verbesserte sich infolge eines höheren Cashflows aus dem Ergebnis und eines erneuten, über dem Vorjahr liegenden Working Capital-Abbaus von € 788,98 Mio. auf € 1.075,94 Mio. Die Erwartung einer deutlichen Verringerung der Anzahlungen im Jahr 2019 und eines damit einhergehenden Anstiegs des Working Capital auf gewohnte Niveaus materialisierte sich damit nicht.
 
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit war weniger stark negativ, was mehrheitlich auf die geringeren Änderungen des Konsolidierungskreises zurückzuführen ist. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit wies nach € -534,17 Mio. im Vorjahr einen Wert von € -411,62 Mio. auf. Dieser Rückgang ist auf die Tilgung einer Anleihe mit einem niedrigeren Volumen als im Vorjahr sowie den Entfall des im Vorjahr verzeichneten Mittelabflusses im Zusammenhang mit der Übernahme der Minderheitsanteile an der vormals in Deutschland börsenotierten Tochtergesellschaft STRABAG AG, Deutschland, zurückzuführen.
 
Ausblick
Eine verlässliche Einschätzung der Auswirkungen der Coronavirus-Krise auf die Geschäftszahlen 2020 ist nach wie vor nicht möglich. Aus heutiger Sicht rechnet der Vorstand aber mit einem Rückgang der Leistung um 10 % gegenüber der bisherigen Prognose von mehr als € 16,0 Mrd., also mit rd. € 14,4 Mrd. Es ist davon auszugehen, dass im Einklang mit dem prognostizierten Rückgang der Leistung auch das EBIT auf einem niedrigeren Niveau liegen dürfte. Gleichzeitig sollte eine EBIT-Marge von zumindest 3,5 % noch erreicht werden können.
Thomas Birtel, Vorstandsvorsitzender der STRABAG SE: „Die kurzfristigen, signifikanten Auswirkungen der Coronavirus-Krise auf unser Geschäft dürften überstanden sein. Aber viele Branchen wie der Tourismus oder der stationäre Handel sind stark betroffen. Deshalb müssen wir nun die mittelfristigen Auswirkungen bewerten und auch ein Augenmerk auf unsere Produktivität haben. Wir müssen mit Nachfragerückgänge aus dem privaten Sektor rechnen, doch könnten die durch öffentliche Wirtschaftsimpulse bis zu einem gewissen Grad ausgeglichen werden.“

Last modified onMittwoch, 29 April 2020 09:34
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