Straßen, Tunnel, Universitäten
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Eine gut funktionierende Infrastruktur ist Lebensader und Rückgrat jedes Wirtschaftsraumes. Auch in Österreich fließen jedes Jahr jede Menge Euros in den Ausbau und die Sanierung der baulichen Infrastruktur des Landes.
Die Investitionen der großen Drei im Jahr 2020
Asfinag: 1,4 Mrd. Euro
BIG: 825 Mio. Euro
ÖBB: 2,4 Mrd. Euro
ÖBB
Koralmbahn Graz – Klagenfurt
Die Südstrecke ist eines der größten und spektakulärsten Infrastrukturprojekte der nächsten Jahrzehnte.
Auf einer Gesamtlänge von 470 Kilometern, von der nördlichen bis zur südlichen Staatsgrenze Österreichs, arbeitet die ÖBB Infra-struktur an mehr als hundert großen und kleinen Bahn-Infrastrukturprojekten. Entlang der Südstrecke werden 200 Kilometer Bahnlinie modernisiert, 170 Kilometer komplett neu gebaut und in Summe 80 Kilometer neue Tunnel errichtet. Über 90 Bahnhöfe werden modernisiert und 18 neu gebaut. Etwa 5.000 Menschen arbeiten daran in den kommenden Jahren.
Eines der Schlüsselprojekte der neuen Südstrecke ist die Koralmbahn. Die zweigleisige Hochleistungsstrecke ist 130 Kilometer lang, 33 Kilometer davon gehen durch den Koralmtunnel – das Herzstück der Koralmbahn. Seit 2019 befindet sich gesamte Strecke zwischen Graz und Klagenfurt zu 100 Prozent in Bau.
Die Gesamtfertigstellung ist mit 2025 geplant. Nach Fertigstellung der Koralmbahn können Fahrgäste in nur 45 Minuten von Graz nach Klagenfurt reisen.
Baubeginn: 1999
Bauende: 2025
Gesamtlänge: 130 km
Investitionen: 5,3 Mrd. Euro
Semmering-Basistunnel
Beim 27 km langen Semmering-Basistunnel sind rund 45 Prozent des Tunnels gegraben. Es wird an 14 Vortrieben und fünf Baustellen gleichzeitig gearbeitet. 2019 fiel der Startschuss für den Bau des letzten Bausteins des Semmering-Basistunnels, dem Bauabschnitt Portal und Bahnhof Mürzzuschlag.
Da die ÖBB-Infrastruktur nach Fertigstellung der Südstrecke mit deutlich mehr Bahnkunden am Bahnhof Mürzzuschlag rechnet, wird die bestehende Park&Ride-Anlage auf 370 Parkplätze erweitert. Im Zuge der Umbauarbeiten wird auch ein moderner Instandhaltungsstützpunkt, mit Gleishalle, Rettungszug-Standort und Dienstgebäuden geschaffen.
Der Semmering-Basistunnel ermöglicht den Reisenden zwischen Wien und Graz nach Fertigstellung eine Fahrzeitverkürzung von 30 Minuten und macht Gütertransport auf der Strecke attraktiver. Die Gesamtfertigstellung ist für 2027 geplant.
Baubeginn: 2012
Bauende: 2026
Gesamtlänge: 27,3 km
Investitionen: 3,3 Mrd. Euro
Asfinag
Ausbau A 4 Ost-Autobahn
Knapp 60 Prozent aller Unfälle auf der A 4 sind Auffahrunfälle. Im Durchschnitt sind pro Jahr sieben größere Lkw an diesen Unfällen beteiligt. Streckensperren und Rückstaus sind die Folge. Zurückzuführen sind diese Ereignisse auf zu wenig Abstand und Ablenkung. Dazu kommt, dass das Verkehrsaufkommen auf der Ost- Autobahn im Bereich Fischamend bis Bruck/West jährlich um rund drei Prozent gestiegen ist.
Mit dem Ausbau in diesem Bereich will die Asfinag sicherstellen, dass die A 4 ausreichend Kapazität für das zukünftig steigende Verkehrsaufkommen hat, und auch bei Unfällen oder Pannen verfügbar bleibt. Dafür werden auf einer Länge von 16 km die Richtungsfahrbahnen auf drei Fahrsspuren erweitert und 14 Brücken erweitert saniert. Außerdem werden mehr als 6.200 m² Lärmschutzwände errichtet und 310.000 m³ Lärmschutzdämme geschüttet.
Baubeginn: Frühjahr 2019
Bauende: 2022
Länge: 16 km
Lärmschutzwände: 6.200 m²
Lärmschutzdämme: 310.000 m³
Investition: 132 Mio. Euro
Ausbau Perjentunnel
Seit Mai 2016 laufen die Arbeiten zum Sicherheitsausbau des Perjentunnels im Tiroler Oberland. Das heißt im Klartext: mehr Sicherheit mit einer neuen zweiten Röhre, Sanierung der Bestandsröhre sowie Einbau modernster Sicherheitstechnik. Nach knapp dreijähriger Bauzeit wurde die neue Röhre am 17.12.2018 offiziell freigegeben. Dann starteten die Arbeiten zur Sanierung der knapp 40 Jahre alten Bestandsröhre.Mit dem geplanten Ende der Sanierung der ersten Röhre stehen den Verkehrsteilnehmenden ab Mitte 2020 zwei moderne Tunnelröhren zur Verfügung.
Baubeginn: Frühjahr 2015
Bauende: Mitte 2020
Länge: 3 km
Investition: 130 Mio. Euro
S 7 Fürstenfelder Schnellstraße
Die neue Schnellstraße führt zu einer Entlastung der Gemeinden und der Bevölkerung vom Durchzugsverkehr. Durchschnittlich fahren derzeit täglich bis zu 20.000 Fahrzeuge durch Großwilfersdorf und Fürstenfeld. Nach Fertigstellung reduziert sich diese Belastung auf etwa 6.000 Fahrzeuge pro Tag.
Für die Menschen in den betroffenen Gemeinden wird die S 7 eine spürbare Entlastung bringen, mehr Lebensqualität und dazu eine exzellente Anbindung an das hochrangige Straßennetz. Auch für Betriebsansiedelungen, durch die neue Arbeitsplätze entstehen, werden die Regionen Südoststeiermark und Südburgenland interessanter. Die Verlagerung des Verkehrs und des Schwerverkehrs auf eine Schnellstraße bedeutet auch eine enorme Verbesserung hinsichtlich Verkehrssicherheit.
Baubeginn: Dezember 2017
Bauende: Ende 2023
Gesamtlänge: ca. 29 km
Investition: 700 Mio. Euro
Zweite Tunnelröhre Karawankentunnel
Der Karawankentunnel zwischen Österreich und Slowenien hat eine Gesamtlänge von 7,9 Kilometern. Davon entfallen 4.402 Meter auf das österreichische Staatsgebiet, weitere 3.546 Meter liegen auf slowenischem Hoheitsgebiet. Im Oktober 2018 erfolgte der Startschuss für die zweite Tunnelröhre. Auf österreichischer Seite hat man sich schon mehr als zwei Kilometer in den Berg gearbeitet. Ab Herbst 2021 soll der Innenschalausbau beginnen.
Der zweiröhrige Vollausbau soll für mehr Sicherheit und weniger Staus auf der Strecke sorgen, die vor allem in den Sommermonaten regelmäßig an ihre Kapazitätsgrenzen stößt.
Baubeginn: Oktober 2018
Bauende: 2024
Länge: 7,9 km
Investition: 196 Mio. Euro
Bundesimmobiliengesellschaft BIG
Vienna TwentyTwo
Gemeinsam mit Signa errichtet die BIG-Tochter ARE Austrian Real Estate in Wien Donaustadt eines der aktuell wichtigsten Großprojekte der Stadt. Das von Delugan Meissl Associated Architects geplante Ensemble Vienna TwentyTwo besteht aus insgesamt sechs Bauteilen und einer verbindenden Erdgeschoßzone und wird an einem zentralen Knotenpunkt im Norden Wiens errichtet.
Es verfügt über einen breiten Nutzungsmix aus Wohnen, Büro, Hotel, Gastronomie und bedarfsorientierter Nahversorgung. Das Projekt weist eine Gesamtgrundfläche von 15.000 m² auf und kann auch in Hinblick auf Nachhaltigkeit punkten. Das Energiesystem ist darauf ausgerichtet, so wenig Ressourcen wie möglich zu verbrauchen.
Eine Bauteilkühlung sowie die Nutzung von Grundwasserwärme tragen wesentlich zur hohen Umweltfreundlichkeit des Projekts bei. Nach Fertigstellung werden die Baukörper eine Höhe von 27 Meter bis 155 Meter erreichen. Den Nutzerinnen und Nutzern stehen in Zukunft insgesamt 600 Wohnungen – in Miete sowie auch in Eigentum – zur Verfügung.
Baubeginn: Februar 2019
Bauende: Ende 2023
Architektur: Delugan Meissl Associated Architects.
Investitionen: k.A.
MED CAMPUS Graz Modul 2
Als Bauherrin und Eigentümerin errichtet die BIG im Auftrag der Medizinischen Universität Graz den MED CAMPUS Graz Modul 2. Im Juni 2019 starteten die Bauarbeiten für den Neubau. Im Modul 2 des MED CAMPUS Graz befinden sich auf insgesamt rund 20.000 Quadratmetern Nutzfläche künftig die Büro-, Lehr und Forschungsflächen der Lehrstühle für Pathophysiologie und Immunologie, Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Gerichtliche Medizin sowie der Institute für Pflegewissenschaft, Sozialmedizin und Epidemiologie, Ethik sowie Allgemeinmedizin.
Zudem werden hier weitere Hörsäle und Seminarräume für die allgemeine Lehre sowie Verwaltungsflächen der Med Uni Graz, ÖH und Mensa realisiert. Zusätzlich werden im MED CAMPUS Modul 2 auch kompetitiv zu vergebende Forschungsräume und Core Facilities umgesetzt. Für Rektorat, Senat, Administration, ÖH und Mensa sind zwei jeweils sechsgeschoßige Türme vorgesehen. Die Seminarräume werden eingeschoßig auf die bestehende Besucherparkgarage des LKH-Universitätsklinikums Graz aufgesetzt.
Das begehbare Dach der Seminarräume bildet mit dem Campusplatz des MED CAMPUS Modul 1 und der Überbrückung, die die beiden Bauplätze miteinander verbindet, die Campusebene. Hier entsteht ein großzügiger Kommunikationsraum mit hoher Aufenthaltsqualität und gastronomischem Angebot. Ein weiteres verbindendes Element zwischen den Modulen 1 und 2 ist neben der Überbrückung und der Campusebene auch die einheitliche Fassadengestaltung.
Baubeginn: März 2019
Bauende: Herbst 2022
Architektur: Riegler Riewe Architekten ZT GmbH
Investitionen: 190 Mio. Euro
Sicherheitszentrum Tirol
In Innsbruck errichtet die BIG-Tochter ARE Austrian Real Estate das neue Sicherheitszentrum Tirol. Das Zentrum bündelt künftig auf rund 22.500 Quadratmetern Nutzfläche sämtliche Einheiten der Landespolizeidirektion Tirol, das Stadtpolizeikommando Innsbruck, das Einsatzkommando Cobra mit der Direktion für Sondereinheiten – West, das Polizeianhaltezentrum (PAZ) sowie ein hochmodernes Einsatztrainingszentrum an einem zentralen Standort in der Kaiserjägerstraße. Zusätzlich werden Teile der IKT Abteilungen des BMI am Standort integriert.
Damit können viele Synergien genutzt und den Bediensteten hochmoderne Arbeitsbedingungen geboten werden. Das neue Sicherheitszentrum besteht aus mehreren, höhendifferenzierten, durchlässig angeordneten Baukörpern. Vom Bestand werden nur das Gebäude an der Kaiserjägerstraße 8 und ein viergeschoßiges Haus im Osten des Grundstücks erhalten. Die übrigen Bestandsgebäude werden abgebrochen und durch Neubauten ersetzt.
Baubeginn: Ende 2020
Bauende Neubau: 2023
Bauende Sanierung Bestand: 2025
Architektur: ARGE Geiswinkler & Geiswinkler Architekten ZT Gmbh / HD Architekten ZT GmbH
Investitionen: 105 Mio. Euro