Fragen an die Politik: Stärkung des ländlichen Raumes
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In der Rubrik »Fragen an die Politik« haben Vertreter der Bau- und Immobilienbranche die Möglichkeit, konkrete Fragen an Politiker zu formulieren. In der aktuellen Folge kommt Manfred Asamer, Obmann des Fachverbandes Steine-Keramik, zu Wort. Gerichtet wurde die Frage an Umweltminister Andrä Rupprechter.
Manfred Asamer, Obmann des Fachverbandes Steine Keramik
»Im Zusammenhang mit dem im März veranstalteten BAU! MASSIV! Dialogforum haben Sie positiv erwähnt, dass eine gesunde und nachhaltige Bauwirtschaft maßgeblich dazu beiträgt, dass der ländliche Raum attraktiv und lebendig bleibt. Gleichzeitig wurde von Ihnen auch in einer Pressekonferenz angedacht, Bundesbehörden zu dezentralisieren und somit auch die ländlichen Regionen weiter zu stärken. Welche konkreten Maßnahmen könnten Sie sich diesbezüglich auch im Konnex mit dem von der Bundesregierung mit 175 Millionen Euro beschlossenen Investitionsförderprogramm für Gemeinden vorstellen, die zur weiteren Belebung des ländlichen Raums führen könnten, um ein Abwandern, insbesondere der jugendlichen Bevölkerung, zu verhindern?«
Andrä Rupprechter, Umweltminister
»Sehr geehrter Herr Asamer, vielen Dank für Ihre Frage. Ein lebendiger ländlicher Raum braucht attraktive Perspektiven: Wir müssen Arbeitsplätze schaffen, natürliche Ressourcen schützen und die Lebensqualität weiter verbessern. Um all das zu erreichen, werden wir dieses Jahr einen umfassenden Masterplan erarbeiten. Gemeinsam mit Bund, Ländern, Gemeinden und der Bevölkerung vor Ort werden wir die wichtigsten Zukunftsthemen definieren und daraus eine umfassende Strategie für die Wirtschafts- und Lebensbedingungen am Land entwickeln. Die Bandbreite der Themen reicht von Land- und Forstwirtschaft und Wirtschaft über Infrastruktur, Mobilität und soziale Verantwortung bis hin zum digitalen Dorf. Darunter fällt auch das Investitionspaket von 175 Millionen Euro, das die Bundesregierung für Österreichs Gemeinden bereitgestellt hat. Damit wird ein Gesamtinvestitionsvolumen von rund 780 Millionen Euro angestoßen und 8.500 Arbeitsplätze geschaffen.
Das Thema der Dezentralisierung von Behörden habe ich nun öfters angesprochen. Der ländliche Raum verliert laut der österreichischen Erwerbsstatistik jährlich über 5000 gut ausgebildete Personen an den Großraum Wien. Das entspricht in den nächsten zehn Jahren einem Brain-Drift von über 50.000 Menschen. Dieser Entwicklung wollen wir entgegenwirken. Meine Zielsetzung ist es, in den nächsten zehn Jahren zehn Prozent der Bundesbehörden in die Regionen zu verlegen. Mit all diesen Maßnahmen und unserem Masterplan für den ländlichen Raum werden wir Österreichs Regionen wieder zu echten Prunkstücken machen.«