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Radikaler Systembau spart Kosten

Radikaler Systembau spart Kosten Foto: Kallco

In der Siemensstraße 142 in Wien-Floridsdorf entsteht derzeit ein Wohnbau mit knapp 250 Wohnungen, in dem Kallco das patentierte Planungs- und Bausystem »Slim Building« zu einem bisherigen Höhepunkt treibt, was die Planungs- und Kosteneffizienz betrifft.

Das Projekt ist Teil des Wiener Wohnbau-Sofortprogramms, das dem dringenden Mangel an leistbarem Wohnraum so rasch wie möglich entgegenwirken soll. Ein speziell darauf abgestimmtes Förderungsprogramm des Landes Wien und die Beschleunigung der Bewilligung der Projekte, denen Erleichterungen bei der Flächenwidmung zugestanden wurden, sollten kurzfristig 1.000 Wohneinheiten mit Niedristgmiete in Bau bringen.

Die Schwierigkeit dabei war nur, dass die für diese Förderungsschiene zulässigen Bau- und Baunebenkosten deutlich unter den üblichen Sätzen der Wiener Wohnbauförderung zu liegen kommen, die im Schnitt gute 20 % und mehr höher liegen. Herkömmliche Bauweisen und übliche Baukonzepte, wie sie für den Wiener Wohnbau mit seiner traditionellen Massivbauweise typisch sind, haben naturgemäß mit solchen rigiden Vorgaben ihre Probleme – die Begeisterung der Branche hielt sich daher in Grenzen und außer dem Projekt von Kallco ist bisher kein einziges vergleichbares Projekt in Bau.

Fit für die Zukunft

Wenn es um rasche Umsetzung, kurze Bauzeiten und flexible Grundrisssysteme geht, stößt der herkömmliche Massivbau bald an seine Grenzen und muss sich moderneren Systemen wie Slim Building geschlagen geben. Dabei bleibt die Qualität und Wertigkeit der mit diesem System errichteten Bauten keineswegs hinter dem Standard des Massivbaues zurück – eher im Gegenteil: Das Projekt Siemensstraße von Kallco erfüllt zum Beispiel schon jetzt die energetischen Kriterien, wie sie nach den neuen Regeln der EU erst ab 2020 gelten, und die Autostellplätze sind schon jetzt für künftige Elektromobilität ausgestattet.

Und selbst für den Fall, dass nach Auslaufen des Wohnbau-Sofortprogramms kein Bedarf mehr an diesen Wohnungen bestehen sollte, ist vorgesorgt: Das Erdgeschoß der Anlage wird schon jetzt modular gestaltet und jederzeit erweiterungsfähig für verschiedene Nutzungszwecke wie Startups und soziale Infrastruktur ausgebaut. Die Wohngeschoße haben eine Raumhöhe und einen Nutzungsraster, der auch für Gewerbe- und Bürozwecke bestens geeignet ist.

Offen und flexibel

Mit dem Home 21, wie Kallco ihr Projekt in der Siemensstraße nicht nur in Anspielung auf den 21. Bezirk, sondern auch auf die Zukunft des 21. Jahrhunderts nennt, setzt der Wiener Bauträger ein deutliches Signal, wohin im Wohnbau die Reise gehen könnte: Kallco setzt auf Mehrfachnutzung, offene Raumstruktur und flexible Konstruktionsweise anstatt starrer Baukonzepte, die durch ihre massive Struktur potenziell Probleme in sich tragen – spätestens dann, wenn sich die Nutzungsanforderungen durch ökonomische oder soziologische Entwicklungen ändern und Anpassung der Gebäude an neue Situationen gefragt ist und der Wert der Investition langfristig erhalten bleiben soll.

In Zeiten, in denen sich die Immobilienwirtschaft auf wechselnde und unterschiedliche Wohnanforderungen einstellen muss, ist dieser Aspekt der Wandelbarkeit von Gebäuden sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch nicht mehr zu unterschätzen. Viel zu lange hat man sich besonders im Osten Österreichs mit den herkömmlichen massiven Bauweisen zufriedengegeben und darauf vertraut, dass sich im vermeintlich stabilen Wohnbereich nicht allzu viel bewegt. Das könnte sich vielleicht doch als Irrtum erweisen.

Last modified onDonnerstag, 04 Mai 2017 23:47
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