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Bestätigt: HBCD-haltiges Alt-Styropor kein gefährlicher Abfall

Bestätigt: HBCD-haltiges Alt-Styropor kein gefährlicher Abfall Foto: Thinkstock

In Österreich werden alte Styropor-Abfälle, die das Flammschutzmittel Hexabromcyclododecan (HBCD) enthalten, in Müllverbrennungs-anlagen oder Zementwerken thermisch verwertet. Die mit 30.9.2016 in Kraft getretene EU-Verordnung (Nr.2016/460 vom 30.3.2016), der zufolge ein Zerstörungsgebot für HBCD-haltige Dämmstoffe besteht, sorgt deutschen Medienberichten zufolge für Chaos bei der Entsorgung – nicht so in Österreich.

„Das BMLFUW hat in einem Erlass bestätigt, dass in Österreich HBCD-haltiges Styropor auch zukünftig als nicht gefährlicher Abfall (SN 57108 Polystyrol, Polystyrolschaum) einzustufen ist. Es darf in Müllverbrennungsanlagen für nicht gefährliche Abfälle weiterhin mitverbrannt werden. Das ist ökonomisch wie ökologisch sinnvoll, denn 1 kg Styropor-Abfälle sparen 1,3 Liter wertvolles Heizöl“, erläutert Dr. Clemens Demacsek, Geschäftsführer der GPH Güteschutzgemeinschaft Polystyrol-Hartschaum.

Thermische Verwertung zerstört HBCD vollständig

Bei einem im Jahr 2013 durchgeführten Großversuch im Müllheizkraftwerk Würzburg wurde nachgewiesen, dass die Mitverbrennung von HBCD-haltigem Styropor mit keinerlei negativen Auswirkungen für die Umwelt verbunden ist. Das Flammschutzmittel HBCD wird vollständig zerstört. Sogar ein Anteil von bis zu 30 Volumsprozent HBCD-haltiges Styropor ändert bei der Müllverbrennung – aufgrund der hohen Temperatur – nichts an der Zusammensetzung der Endprodukte wie Schlacke, Stäube und Filterrückstände.

Zukunftstechnologie im Styropor-Recycling: CreaSolv

Das vom Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung entwickelte CreaSolv-Verfahren erlaubt die Wiederaufbereitung von Alt-Styropor, indem es das Polystyrol aus dem Abfall löst und dabei die Polymerkette aufrechterhält. Zugleich ermöglicht es die vollständige Rückgewinnung des enthaltenen Broms. Dieses Verfahren schafft die Grundlage für das nachhaltige Recycling von Polystyrolschaum innerhalb eines geschlossenen Stoffkreislaufs. „Mit der Fraunhofer-Technik ist ein großer Durchbruch für die gesamte Branche gelungen. Kein anderer Dämmstoff verfügt aktuell über so viele Verwertungs-/Recycling-Möglichkeiten wie Styropor. Bei Alt-Styropor wird es künftig neben der thermischen die chemische Verwertung geben. Das seit 2015 verkaufte Styropor mit dem alternativen Flammschutzmittel wird auch mechanisch recycelt. Styropor ist damit sowohl aus ökologischer, wie ökonomischer Sicht die beste Dämmstoff-Lösung“, so Dr. Clemens Demacsek.

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