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Trend: Einfamilienhaus und Nachhaltiges Bauen

Foto und Bildrechte: commons.wikimedia.org © Petr K (CC BY-SA 2.0 AT). Foto und Bildrechte: commons.wikimedia.org © Petr K (CC BY-SA 2.0 AT).

Gerade bei jungen Erwachsene und bei jungen Familien lässt sich ein starker Wunsch nach einem Eigenheim feststellen. Dabei lassen sich viele auch von steigenden Immobilienpreisen nicht abschrecken. Der Preis ist indes nach wie vor das wichtigste Kriterium, gefolgt von einer guten Lage der Immobilien. Des Weiteren legen immer mehr Menschen Wert auf Energieeffizienz beim Wohnen und nachhaltigen Bauen.

Deutliche Preissteigerungen bei Immobilien
Zwischen 2007 und 2013 verzeichneten die Preise für Wohnimmobilien in Österreich den stärksten Anstieg in der Euro-Zone. Die durchschnittliche Preissteigerung betrug nach Angaben der Österreichischen Zentralbank etwa 39 Prozent, während die Preise im gleichen Zeitraum im Euro-Raum stagniert hätten, wie in diesem Artikel nachzulesen ist. Vor allem die Immobilienpreise in Wien sind überbewertet. Die Gründe für den Immobilienboom liegen auf der Hand: In Krisenzeiten gilt Wohneigentum als sichere Anlage im Vergleich zu Investitionen am Aktien- oder Anleihenmarkt. Des Weiteren sorgen die langfristig niedrigen Zinsen für eine anhaltend hohe Nachfrage nach Immobilien.

In einem Interview erklärte Ernst Vejdovszky, Vorstand der S Immo AG, dass die Entwicklungen auf dem österreichischen Immobilienmarkt keinen Anlass zur Sorge geben, da die Preise ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht hätten und in den nächsten zwei bis drei Jahren mit einer Preisstabilisierung oder gar mit einem leichten Rückgang zu rechnen sei. Gleichzeitig betonte er, dass die Nachfrage nach günstigen Wohnungen, vor allem in Wien, noch immer sehr hoch sei und hier keine Aussicht auf Preisrückgänge bestehe. Die niedrigen Zinsen werden die Nachfrage nach Wohneigentum zudem weiterhin hochhalten.

Einfamilienhäuser liegen hoch im Kurs
Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser liegen im Trend. Während der Markt generell gesättigt sei und die Preise für Mietwohnungen – die Ausnahme bilden wie oben erwähnt die noch günstigen Wohnungen - stagnieren, steigen die Grundstückspreise in den Speckgürteln der Städte aufgrund einer höheren Nachfrage nach Einfamilienhäusern an.

Auch im Segment Eigenheim lassen sich die gleichen Beobachtungen wie für den Mietmarkt feststellen: Nach den anhaltenden Preissteigerungen zeigen sich die Durchschnittspreise seit dem Jahr 2014 stabil mit teilweise leichten Rückgängen. Zu den Trends für das aktuelle Jahr zählen die Erweiterung der Außenbezirke der Städte sowie der Trend zum Einfamilienhaus statt einer Eigentumswohnung. Die Speckgürtel profitieren von der zunehmenden Landflucht und vom Zuzug junger Familien, die in Stadtnähe, aber nicht ins urbane Zentrum ziehen möchten. Die erhöhte Nachfrage nach Eigenheim resultiert auch aus einem vermehrten ausländischen Interesse an einem Zweitwohnsitz in der Alpenrepublik. Zu sehen ist die gestiegene Nachfrage an Eigenheimen auch im Netz. Ratgeber und Tipps zum Thema Bau und Gestaltung eines Eigenheims gibt es auf sämtlichen Seiten und verdeutlichen die Nachfrage nochmals verstärkt. Allein bei bekannten Portalen wie Immobilienscout24 lassen sich verschiedene Ratgeber zu den Themen Hausbau, Finanzierung, Eigenheim suchen und weitere Hilfestellungen finden.

Nachhaltiges Bauen und Wohnen liegen ebenfalls im Trend
Das verstärkte Interesse am Eigenheim geht einher mit einem vermehrten Bewusstsein für nachhaltiges Bauen und Wohnen. Ingenieure, Architekten und Gebäudebesitzer sehen in energieeffizienten Gebäuden einen großen zukünftigen Wachstumsmarkt. Nachhaltiges Bauen wird somit nicht nur aus rein ökologischen, sondern auch zunehmend aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten interessant, da sich die teilweise noch hohen Kosten für die Anfangsinvestitionen in energieeffiziente Gebäudetechniken auf Jahre hinaus mit einem wachsenden Grad amortisieren.

Laut einer repräsentativen Umfrage des Markt- und Trendforschungsbüro bmm im Auftrag von BAU!MASSIV!, der Nachhaltigkeitsplattform im Fachverband der Stein- und keramischen Industrie, liegt das Eigenheim bei jungen Familien im Trend. Wie die Wirtschaftskammer Österreichs aufführt, ist das zentrale Kriterium beim Hausbau bzw. Hauskauf nach wie vor der Preis. Weitere wichtige Aspekte sind die ruhige Lage sowie die Energieeffizienz bei der Gebäudetechnik. Die überwiegende Mehrheit der Befragten gab bei der Frage nach dem wichtigsten Faktor bei der Errichtung eines Hauses einen optimalen Wärme- und Kälteschutz an. Weitere zentrale Kriterien sind langlebige Baustoffe und die Wertbeständigkeit der Immobilie.

Praxisbeispiel für nachhaltiges Leben und Bauen – die Kampgne „Wir leben 2000 Watt“
Ein Beispiel für das zunehmende Ressourcen- und Klimaschutzbewusstsein ist der Zusammenschluss von zehn Städten zu einer Kampagne mit den Namen „Wir leben 2000 Watt“. Im Rahmen dieser Kampagne haben sich die Städte Arbon, Feldkirch, Gossau, Konstanz, Radolfzell, Schaffhausen, Singen, St. Gallen, Überlingen und Winterthur, alle im Großraum um den Bodensee im Dreiländereck Deutschland, Österreich und Schweiz gelegen, zusammengeschlossen, um die Menschen in der Region für einen energiesparenden Lebensstil zu gewinnen. Der Name der Kampagne bezieht sich auf den von Wissenschaftlern der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) im Jahr 1978 errechneten Energieverbrauch, den jeder Mensch durchschnittlich verbrauchen darf, damit die Erderwärmung und somit der Klimawandel begrenzt und knappe Ressourcen verantwortungsvoll genutzt werden können. Die Antwort lautet 2000 Watt, dies entspricht der doppelten Leistung eines herkömmlichen Staubsaugers.

Aktuell verbrauchen die Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz etwa 6500 Watt und damit mehr als das Dreifache dessen, was einen klimagerechten und ressourcenschonenden Umgang ausmacht. Dies entspricht auf ein Jahr bezogen einem Verbrauch von etwa 17.500 Kilowattstunden pro Person. Darin enthalten ist der Energieaufwand für Wohnen, Mobilität, Kochen sowie die Energie, die für andere Dinge des Alltags benötigt wird. Seit Oktober 2013 arbeiten die zehn genannten Städte zusammen, um das Ziel einer 2000-Watt-Gesellschaft auf lange Sicht zu realisieren.

Aktionstage und Workshops helfen bei der Aufklärung
Im Zentrum der Kampagne steht die Aufklärung der Bürger über die Möglichkeiten, die jeder Mensch zu einer umwelt- und generationengerechten Lebensweise beitragen kann. Hierzu ist eine Werbekampagne gestartet worden. Des Weiteren sollen die Bürger zum Energiesparen animiert und mit konkreten Projekten soll der Wandel zur 2000-Watt-Gesellschaft vorangetrieben werden. Beispielsweise beteiligten sich 50 Unternehmen aus dem Gastronomiebereich am „Aktionstag 2000-Watt-Menü“, um den Gästen Tipps zum Energiesparen beim Kochen näherzubringen. Für das aktuelle Jahr planen die jeweiligen Stadtverwaltungen und Unternehmen aus Gastronomie und anderen Bereichen weitere Aktionstage und Workshops zur Umsetzung eines energiesparenden Lebensstils.

Last modified onMontag, 16 Februar 2015 15:39
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