Smart Metering kompetent umsetzen

Bis zum Jahr 2020 müssen laut EU 80 Prozent aller Stromzähler beim Endverbraucher getauscht werden. Statt der alten Zähler kommen sogenannte Smart Meter zum Einsatz, die im Viertelstundentakt den Stromverbrauch jedes einzelnen Stromkunden aufzeichnen, um dadurch genaue Daten zu liefern, wann besonders viel oder sehr wenig Strom verbraucht wird. 4,5 Millionen Stromzähler gibt es derzeit in Österreich, 1,4 Millionen davon alleine im Großraum Wien.

Großprojekt
Was jetzt so einfach klingt ist allerdings in der Umsetzung eine große logistische Herausforderung für alle beteiligten Unternehmen. Die Vorbereitung auf den Tausch muss natürlich perfekt geplant und dann effizient umgesetzt werden. Techniker werden eigens dafür ausgebildet und Termine für den Tausch der 4,5 Millionen alten Stromzähler koordiniert.
In vielen Teilen Europas ist Tieto (übersetzt bedeutet das Technologie und Information) führender Dienstleister für IT-Services und Product-Engineering und kompetenter Partner, der ein solches Roll-out auch bereits in Nordeuropa erfolgreich abgeschlossen hat.

Know-how-Austausch beim Symposium Energieinnovation
In mehreren skandinavischen Ländern  hat Tieto bereits mit Energieversorgern wie Vattenfall oder E.ON AG, einem der weltweit größten privaten Strom- und Gasunternehmen, diesen Prozess unterstützt und erfolgreich umgesetzt. Diese wertvollen Erfahrungen und das aus der Praxis gewonnene Know How können jetzt in Österreich bei der Umsetzung einfließen und werden beim Symposium Energieinnovation, das von 15.-17.2.2012 von der TU Graz veranstaltet wird, erstmals präsentiert. Ein lokales Team wird aufgebaut um den Rollout vor Ort bestmöglich zu unterstützen und zwar gemeinsam mit versierten Partnern. Tieto kann hier die Rolle des Organisators einnehmen und gemeinsam mit anderen Firmen, mit denen derzeit noch verhandelt wird, den Stromzählertausch erfolgreich umsetzen.

Erprobte Partner
Es gibt bereits erste Gespräche zwischen Tieto und einigen lokalen Partnern, wie eine mögliche Umsetzung dieser Großprojekte aussehen könnte. Tieto kann hierbei das Consulting machen und die Projekte unterstützen. Eine weitere naheliegende Option ist, dass das vorhandene Tieto-Call-Center sich um Terminvereinbarungen kümmert sowie das so genannte Field-Service macht und die Kunden im operativen Bereich berät. Im Vergleich zum Roll-out in den skandinavischen Ländern, wo die technische Herausforderung an erster Stelle stand, sind es in Österreich eher die juristischen Belange.

Stromhandel an der Börse
Strom hat keinen fixen Preis zu bestimmten Zeiten, sondern eine schwankende „Flat-Rate“, da er an der Börse gehandelt wird. Bis 14 Uhr müssen Energieversorger täglich bekannt geben wie viel Strom an diesem Tag bis zur Öffnung der Börse am nächsten Tag benötigt wird. Wird zu wenig eingekauft, so muss danach teuer zugekauft werden. Wird zu viel gekauft, hat der Energieversorger einen Stromüberschuss, quasi einen Verlust, denn Strom kann nicht gespeichert werden. Daher ist es von großem Interesse, genaue Daten darüber zu bekommen, zu welchem Zeitpunkt die Kunden wirklich einen hohen Stromverbrauch haben, um effizient planen zu können.
Für den Endkunden kann dies natürlich auch Vorteile bringen, wenn die Tageszeit, wo Strom besonders preisgünstig ist, für stromintensive Geräte wie Waschmaschine und Geschirrspüler genutzt wird. In Zukunft könnte eine SMS aufs Handy kommen: „Strom ist derzeit billig“.

EU-Vorgabe umsetzen
Die EU hat die Vorgabe erteilt, dass in allen Mitgliedsländern die alten Stromzähler gegen die neuen Smart Meter getauscht werden müssen. In Österreich ist die E-Control dafür zuständig, diese Richtlinie in österreichisches Recht umzulegen und die Rahmenbedingungen zu schaffen. Bis zum Jahr 2018 sollen in Österreich bereits 95 % der alten Zähler gegen neue Smart Meter ausgetauscht werden.

Über den Autor:
Wolfgang Kuzel ist Senior Customer Manager Utility bei Tieto.