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Geringere Kapitalkosten durch Nachhaltigkeit

A.T. Kearney hat in 16 Branchen die durchschnittlichen Kapitalkosten unter die Lupe genommen. Verglichen wurden die Kosten für die nachhaltigsten Branchenvertretern mit den Kosten, die für die größten Firmen der Branche anfallen. Das Ergebnis: nachhaltige Unternehmen kommen deutlich günstiger an Geld.

„Nachhaltigkeit“ dürfte sich vom reinen Schlagwort zu einem echten Mehrwert für Unternehmen entwickeln, der auch wirtschaftlich messbar ist. Denn in zehn von 16 von A.T. Kearney untersuchten Branchen sind die durchschnittlichen Kapitalkosten bei nachhaltig eingestuften Unternehmen deutlich niedriger als bei ihren nicht nachhaltigen Mitbewerbern. Besonders eklatant sind die Unterschiede in Branchen mit hohem Energieeinsatz, etwa Bau, Fluglinien, Chemie oder Transport. Dort liegen die Vorteile bei den Kapitalkosten bei bis zu 2,9 Prozentpunkten. Aber auch in konsumentennahen Branchen wie Pharmazie, Handel, Haushaltswaren, Telekommunikation oder Ernährung gibt es laut A.T.Kearney Kapitalkostenvorteile, die immerhin noch etwa 0,5 Prozentpunkte ausmachen. Nachhaltigkeit geht längst über Umweltschutz hinaus, ist Robert Kremlicka, Österreich-Chef von A.T. Kearney, überzeugt: „Unsere Kapitalkosten-Analyse belegt, dass nachhaltige Unternehmen meist eine bessere mittelfristige Performanceperspektive besitzen und ein geringeres Geschäftsrisiko aufweisen.“

Außerdem bringen die Kapitalmärkte in der aktuellen Krise anscheinend nachhaltigen Unternehmen mehr Vertrauen entgegen. Während die großen, nicht nachhaltigen Firmen in den ersten Monaten der Krise fast 50 Prozent ihrer Marktkapitalisierung verloren haben, waren es bei den nachhaltigen Firmen lediglich 43 Prozent. „Im Durchschnitt hat jedes der 186 untersuchten nicht nachhaltigen Unternehmen 1,9 Milliarden Euro Marktkapitalisierung mehr verloren als seine nachhaltigen Wettbewerber“, erklärt Studienautor und A.T. Kearney-Partner Otto Schulz.

Für die Studie wurden die 125 nachhaltigsten Unternehmen aus dem Dow Jones Sustainability Index mit den umsatzstärksten Firmen in der jeweiligen Industrie verglichen, in der Automobilindustrie wurden die Stückzahlen als Referenzgröße herangezogen, bei den Banken die Bilanzsumme.

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