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Mehr als eine Hülle

Energieeffizienz ist Generalthema der Alufassadenhersteller. Fassaden reagieren auf veränderte Jahreszeiten, optimieren Öffnungs- und Schließzyklen und reduzieren Wärmedurchgangswerte.

 Fassaden von modernen Bürogebäuden müssen heute mehr können, als bloß eine Gebäudehülle zu sein. Sie müssen den Energierichtlinien und höchsten Wärmedämmstandards entsprechen. Der oft schlechte Ruf der Alu-Glasfassaden als Energievernichter stammt aus einer Zeit, als das Thema Energie noch nicht den heutigen Stellenwert hatte.
Wer aber durch die heurige »Bau 2009«, die Münchner Fachmesse für Architektur, Materialien und Systeme, schlenderte, merkte, dass sich etwas getan hat in der Branche der Fassadenbauer. Energieeffizientes und nachhaltiges Bauen war heuer das Thema schlechthin bei der Messe und damit auch bei den Herstellern von Fassadensystemen.

Flexible Gebäudehülle
So präsentierte etwa der Aluminium-,Stahl- und Kunststoffsystemhersteller Alukönigstahl das Schüco 2° Concept. Durch flexible Layer-Technologie passt sich die Gebäudehülle äußeren wie inneren Gegebenheiten bestmöglich an. Je nach individuellem Bedarf, Tages- oder Witterungsbedingungen lassen sich Funktionselemente aus dem opaken Bereich vor die entsprechenden Fensteröffnungen schieben. Diese Funktionselemente dienen im Wechselspiel zum Beispiel der Wärmedämmung, dem Sonnenschutz und der Energiegewinnung durch Photovoltaik. Allein bei Gebäuden lassen sich dadurch bis zu 80 Prozent Kohlendioxidemissionen einsparen. Ziel ist es, die neue Schüco-E²-Fassade als modularen Baukasten bis 2011 serienreif zu entwickeln.


Wärmegedämmte Schiebetür
Der Alufassadenhersteller Hydro Building Systems hat mit seiner Marke Wicona gemeinsam mit Kaba eine wärmegedämmte Automatik-Schiebetür entwickelt und auf der Messe erstmals präsentiert. Bei Wicstyle 65 ED kommen zu den durchlassoptimierten Öffnungs- und Schließungszyklen wärmegedämmte Profile hinzu, die wesentlich zu einer verbesserten  Energiebilanz eines Gebäudes beitragen können. Die bis zu drei Meter hohen Türflügel können mit Seitenteilen und Oberlichten kombiniert werden, schmale Aluminiumprofile und ein integrierter Türantrieb sorgen für die gute Optik. Automatische Schiebetüren haben kurze, durchlassoptimierte Öffnungs- und Schließzyklen. Daher halten sie im Betrieb den größten Teil der Wärme im Gebäude.
Wichtig für die gesamte Energieeffizienz eines solchen Eingangs sind aber auch die Zeiten, in denen die Tür dauerhaft geschlossen bleibt – etwa nachts. Auch in dieser Phase muss ein möglichst hoher Energiespareffekt erzielen werden. Die Tür schützt das Gebäude durch die wärmedämmenden Eigenschaften der Profile zuverlässig vor zu hohem Energieverlust und trägt damit zur Verbesserung der Gesamtenergiebilanz des Objektes bei.


Erweiterter Systembaukasten
Hueck/Hartmann, die Marke der österreichischen Hueck+Richter Aluminium GmbH, präsentierte eine Ergänzung des 2008 am Markt eingeführten Lambda-Systembaukastens. Das Fenstersystem wurde nun durch die Serie Lambda 77 XL mit sehr niedrigen U-Werten sowie zusätzlichen Öffnungsarten – als Senkklapp-, Dreh- und Klappfenster nun auch nach außen öffnend –, speziellen Blendrahmen für integrierte Fenster und ein erweitertes Beschlagprogramm ergänzt. Diese zukunftsweisende Serie erreicht bei der Isolierung die besonderen Werte durch drei neue Flügelprofile, die mit einer erweiterten Isolierzone ausgestattet sind. Mit dem neu entwickelten Türsystem Lambda bietet Hueck/Hartmann zusammen mit dem aktuellen Fenstersystem Lambda einen zeitgemäßen Systembaukasten für viele Anforderungen aus dem Fenster- und Türenbereich mit variablen Isolierungsleistungen an. Möglich wird diese hohe Isolierleistung durch drei neue Flügelprofile, die mit einer erweiterten Isolierzone ausgestattet sind. Auch für die nachträgliche Beschichtung sind die Profile dieser Serie geeignet. Bei dieser Konstruktion ist der verdeckt hinter einem speziellen Blendrahmen angeordnete Flügelrahmen von außen nicht sichtbar.

Extrem gute Wärmedämmwerte
Energieeffizienz war auch Thema beim Aluminiumfenster- und Systemhersteller Alcan Austria. Die unter dem Markennamen Alsec laufende Fensterserie S 70+ wurde neu ausgerichtet und ebenfalls auf der Bau 2009 präsentiert. Deren neu entwickelte Polyamidstege wurden im Bereich der Dämmzone mit unterschiedlich langen Querfahnen ausgestattet. Damit werden die Wärmestrahlung und die Luftzirkulation zwischen den Aluminium-Halbschalen reduziert. Gleichzeitig müssen die Standard-Profilquerschnitte nicht mehr zusätzlich gedämmt werden. Mit einer Rahmenbautiefe von 70 mm und einer Flügelbautiefe von 80 mm werden extrem gute Wärmedämmwerte erreicht. Ausschlaggebend dafür sind eine veränderte Dämmzone, eine coextruierte Mitteldichtung sowie ein spezielles Glasfalz-Dämmteil. Eine neukonzipierte äußere Verglasungsdichtung rückt die Isolierglaseinheit in den Bereich der Dämmzone, was ebenfalls zur Verbesserung der U-Werte beiträgt.

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