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Grüner Zinnober

Wer sich \"bester Architekt des Jahres“ nennen lassen will, muss dafür schon bereit sein, ordentlich in die (eigene) Tasche zu greifen - denkt sich zumindest eine in Deutschland ansässige Kommunikationsagentur mit dem tiefsinnigen Namen \"zinnobergruen“. 1400 Euro - in altem Geld rund 20.000 Schilling - muss es den Gewinnern des Wettbewerbs \"best architects 07“ wert sein, mit ihrem Siegerprojekt in der geplanten Publikation vorgestellt zu werden. Der Verdacht, damit die - übrigens von einem großen Beleuchtungskonzern gesponserte - Broschüre, die der Agentur Eigenwerbung bringt, zu finanzieren, wird den Architekten durch das Versprechen, für diesen stattlichen Betrag fünf \"Freiexemplare“ zu bekommen, sicher genommen. Die Teilnahme am Wettbewerb ist für Planer aus Deutschland, österreich und der Schweiz gratis. Dass Ideen umsonst abgeliefert werden müssen, daran haben sich die Architekten ja mittlerweile gewöhnt. Dass sie aber im Fall eines Gewinns das Preisgeld selber zahlen müssen, ist neu und eröffnet ganz neue Perspektiven für das öffentliche Vergabewesen. Die Agentur hat sich dafür jedenfalls -ganz im Sinne ihres Namens - den \"Zinnober des Monats“ verdient.
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