Im Test Nokia N90
- Written by Redaktion_Report
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Ausstattung
Das N90 kann mit seinen Abmessungen 113 x 52 x 24,5 Millimetern und einem Gewicht von ungefähr 170 Gramm nicht gerade als handlich bezeichnet werden. Dennoch ist es hochwertig verarbeitet und liegt trotz der Größe gut in der Hand.Das Innendisplay bietet dank der hohen Auflösung von 352 x 416 Pixel mit 262.144 Farben gestochen scharfe Bilder, egal ob es sich dabei um Fotos, Texte oder Menü-Grafiken handelt. Ein zweites, weniger scharfes und wesentlich kleineres, Display befindet sich auf der Außenseite des Gerätes.
Auch die große Zifferntastatur mit Fünf-Wege-Taste überzeugen. Der seitlich angebrachte Joystick war zwar etwas schwerer zu handhaben, doch hat man einmal den Trick heraus, ist auch das kein Problem mehr.
Der Akku schneidet allerdings weniger gut ab: Ungefähr 2,5 Stunden hielt das N90 bei einem Dauergespräch durch.
Handhabung
Die Benutzerführung ist einfach und intuitiv, vor allem für Nokia-Fans. Das Telefon bietet auf dem Stand-by-Bildschirm eine übersicht über anstehende Termine oder eingegangene Nachrichten und führt die zuletzt genutzten Anwendungen in einer Kopfleiste zur schnellen Auswahl auf. Das vereinfacht die Navigation und verschafft übersicht. Leider ist die Ausführung der einzelnen Menüpunkte sehr langsam, was zum Beispiel beim öffnen von eingegangen Nachrichten recht mühsam wird. Die Software des N90 arbeitet überhaupt recht träge: So braucht es ungefähr 50 Sekunden vom Einschalten bis zur Bereitschaft.
Starke Kamera-Funktionen
Kommen wir nun zum eigentlichen Hauptaugenmerk des N90 - die Kamera. Diese ist sofort funktionsbereit, wenn sie bei zugeklapptem Handy um 90 Grad gedreht wird. Das kleine Außendisplay arbeitet dabei als Motivsucher.
Es gibt auch eine zweite Möglichkeit: Im halb aufgeklappten Zustand kann die Außenklappe um die Längsachse gedreht werden um so das Handy wie einen Mini-Camcorder halten zu können. Nun fungiert das Innendisplay dabei als Sucher.
Bedient wird die Kamera über den auf der Geräteseite angebrachten Joystick und mit den beiden oberhalb des Displays angebrachten Softkeys. Diese werden - ebenso wie die Kamera - durchs Display-Klappen und -Drehen automatisch aktiviert. Dank der drehbaren Digicam sind Video-Telefonate ohne zweite Kamera möglich.
Das N90 bietet eine 2-Megapixel-Kamera mit einem Objektiv vom renommierten Linsenhersteller Carl Zeiss. Mit dieser Ausstattung schießt es Fotos mit einer maximalen Auflösung von 1.600 x 1.200 Pixel. Auch bei der Video-Auslösung liefert es Superwerte im CIF-Format mit 352 x 288 Bildpunkten. Die Bildqualität ist für ein Telefon außerordentlich gut, dank der Zeiss-Optik wirken auch die Farben natürlich und die Ränder nicht verzerrt.
Kamera-Features
Das N90 bietet neben verschiedenen Motivprogrammen, etwa für Porträt- und Landschafts-Fotos, einen Weißabgleich (automatisch/manuell), sowie einen Makro-, und Serienbild-Modus. Bei letzteren schießt das Handy sechs Aufnahmen schnell hintereinander.
Sowohl der Autofokus, bisher nur wenigen Modellen vorhanden, wie auch die Auslöseverzögerung von knapp einer Sekunde waren tadellos.
Trotz der recht großen Abmessungen des Kamera-Kastens haben Nokia und Zeiss kein optisches Zoom eingebaut, dafür aber ein 20fach-Digitalzoom.Eine integrierte LED-Leuchte bringt Licht ins Dunkle, bringt aber bei schlechten Lichtverhältnissen nicht allzu viel.
Die Fotos speichert das N90 im JPEG-Format und bietet dafür ungefähr 90 MB frei belegbaren Speicherplatz. Natürlich kann das Handy auch aufgerüstet werden. Für die Verwaltung ist Adobes \"Photoshop Album Starter Edition“ im Lieferumfang enthalten, ebenso ein Editor-Programm für Videos.
Telefonfunktionen
Die Akustik beim Telefonieren könnte lauter und klarer klingen. Vor allem Gespräche in der U-Bahn sind teilweise leider unverständlich. Schaltet man jedoch den integrierten Freisprecher ein, hört man den Gesprächspartner wesentlich besser.Umgekehrt war es deutlich anstrengender, alles zu verstehen, da öfter einige Silben abgeschnitten wurden.Ansonsten gibt es bei der Telefonausstattung nichts zu meckern. So bietet das N90 veränderbare Profile, ein umfangreiches Adressbuch und Triband-Technik. Allerdings fehlt der Vibrationsalarm, was recht ärgerlich sein kann, vor allem, wenn man in ruhiger Umgebung einen wichtigen Anruf verpasst.
Officefunktionen
Als komplettes UMTS-Smartphone bietet das N90 zahlreiche Business-Funktionen: Das Angebot reicht vom Organzier mit Terminverwaltung bis zur Brieftaschen-Funktion, mit der man zum Beispiel Kreditkartennummern passwortgeschützt speichern kann. Die Outlook-Synchronisation mit dem PC funktioniert einwandfrei, klappt aber schneller wenn der Rechner den Standard USB 2.0 unterstützt.
Um Office-Dokumente im Word- oder Excel-Format lesen zu können, muss vorher das passende Programm von Nokia heruntergeladen werden.
Für den Datenaustausch stehen UMTS, GPRS, HSCSD, USB 2.0 oder Bluetooth zur Verfügung. Eine Infrarot-Schnittstelle fehlt.
Fazit:
Das N90 entpuppte sich dank 2-Megapixel-Kamera mit Carl-Zeiss-Objektiv als hochwertiges Kamera-Handy mit tollen Foto-Ergebnissen. Ambitionierten Hobby-Fotografen kann das N90 jedoch noch nicht die Digicam ersetzen, aber für Gelegenheitsknipser ist es als Kamera-Alternative durchaus empfehlenswert.
Mit dem sehr scharfen und kontrastreichen Display hat man auch beim Betrachten der geschossenen Fotos seine Freude. Für Zeitvertreib sorgt ein integrierter MP3-Player, der MP3- und AAC-Dateien abspielt. Die Songs klingen über das mitgelieferte Headset ausgewogen, doch es gibt bessere Musikhandys. Die Akku-Leistung lässt ebenfalls zu wünschen übrig, genauso wie die langsame Menüausführung.
Plus/Minus:
+ Sehr gute Foto-/Video-Kamera
+ Hervorragendes Display
+ Gute Verarbeitung, gutes Bedienkonzept
+ Komplettes UMTS-Smartphone
- Kein Vibrationsalarm
- Groß und schwer
- Langsame Menüausführung
- Akkudauer
- Klang