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Diskont-Fieber

Von Franz Artner und Martin Szelgrad

Das Gerangel um Businesskunden ist im mobilfunkerprobten österreich enorm. Dass besonders die Platzhirsche im gegenseitigen Ausbooten der umsatzschweren Geschäftskunden nicht zimperlich sind, zeigt das Beispiel eines Unternehmens das unter den Top-500 rangiert.

Für den Betrieb von rund 200 Firmenhandys zahlte das Unternehmen bei einem großen Provider (wir wollen ihn Mobilfunker A nennen) rund 110.000 Euro pro Jahr. Dieser stolze Preis sollte doch einmal durchgerechnet werden, dachte sich die Geschäftsführung und schritt er zu einer Neuausschreibung des Mobilfunk-Etats. Prompt biss ein Mitbewerber von A an - Mobilfunker B - und legte ein attraktives Angebot von rund 80.000 Euro. A besserte daraufhin nach und bot nun eine Jahrespauschale von 65.000 Euro. Auch das war nicht die Schmerzgrenze für B: Das allerletzte Angebot lag noch einmal um etwa 10.000 Euro darunter. Für A war damit Endstation. Weiter abwärts wollte der Provider nicht mehr gehen. Stattdessen spielte A seinen Trumpf aus: Der wechselwillige Kunde sollte für die bislang zur Verfügung gestellten Handys eine Ablöse von 30.000 Euro nachreichen. Da war guter Rat teuer, B bliebt aber furchtlos und beglich großzügig die Hardware-Ablöse für seinen neuen Kunden.

Jetzt telefoniert das Unternehmen mit B. Lediglich die Außendienstmitarbeiter, die üblicherwiese tief in die Provinz abtauchen, sind vom Betreiberwechsel nicht so begeistert wie der Chef. Der denkt nur gelegentlich darüber nach ob er in der Zeit vor der Ausschreibung nicht etwas viel bezahlt hat.

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