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ENUM - Zukunft passiert

Von Judith Högerl

Das Internet-Protokoll wird in zirka fünf Jahren ein unabdingbarer Part des öffentlichen Telefonnetzes sein. Oder anders gesagt, das öffentliche Telefonnetz wird in den nächsten Jahren zunehmend an Bedeutung verlieren, während VoIP die Telefonie der Zukunft darstellt«, prognostiziert, vielleicht etwas provokant, aber garantiert nicht unrealistisch, Inode-Geschäftsführer Michael Gredenberg. Die Zukunft der Telefonie liegt im Internet-Protokoll (IP), der alles verbindende Standard heißt ENUM (Electronic Number Mapping). Gredenberg erläutert: »Das klassische Telefonnetz ist auf die ausschließliche Verwendung von Ziffernfolgen beschränkt. IP-Netze funktionieren aber mit anderer Adressierung. Die Brücke zwischen klassischem Telefonnetz und Internet bildet ENUM.« österreich ist beim Thema ENUM ein Vorreiter, denn seit Mitte Mai kann man sich nicht nur 0780-Nummern registrieren lassen - Kapsch CarrierCom beispielsweise ist bereits via ENUM erreichbar (weltweit als erstes Unternehmen übrigens). Auch an Geschäftsmodellen wird eifrig getüftelt. Doch was bringt’s? Und warum sollten Unternehmen jetzt schon vorne mit dabei sein?

Bei der Nutzung von ENUM sind grundsätzlich zwei Arten zu unterscheiden: ENUM abfragen oder ENUM für die eigene Rufnummer aktivieren. Ein Beispiel für Ersteres ist die Verwendung von ENUM als Routing-Information bei VoIP. Die VoIP-Software prüft dabei vor dem Aufbau der Verbindung über eine ENUM-Abfrage, ob zu der Rufnummer eine VoIP-Adresse eingetragen ist. Ist dies der Fall, so wird die Verbindung direkt über das Internet aufgebaut. Ist zu der Rufnummer keine VoIP-Adresse hinterlegt, wird das »normale« Festnetz für das Gespräch genutzt. Die zweitgenannte Option der Nutzung von ENUM stellt die Registrierung von ENUM für die eigene Rufnummer dar. Nach Anmeldung der ENUM-Domain bei einem der derzeit sieben Registrare werden zu der Rufnummer die zugehörigen Internetadressen eingetragen und sind über das globale DNS (Domain Name Service) für alle Internetbenutzer abfragbar. Helmut Leopold, Leiter Plattform- und Technologiemanagement bei Telekom Austria, über die Strategie, die hinter ENUM steckt: »ENUM erlaubt aufgrund der einfachen Umrechnung von Telefonnummern in Domainnamen die Konvergenz der beiden Adressierungsschemata. ENUM hat somit das Potenzial, zu einem Enabler für konvergente Dienste in einem Next Generation Network zu werden.«

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