Funknetze für die Schäfchen
- Written by Redaktion_Report
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Rund 650 Euro ist der Standort Glockenturm monatlich in den Standardverträgen des Amtes für Rechts- und Liegenschaftsangelegenheiten der Erzdiözese Wien wert, unabhängig ob die Gemeinde mit GSM oder UMTS versorgt wird. Bei Kombianlagen sind in der Regel derzeit knapp unter 800 Euro zu löhnen. Für die Gesundheit seiner Schäfchen geht man in Wien auf Nummer sicher: in den Mietverträgen verpflichten sich die Sendeanlagenbetreiber zur Einhaltung der \"Vorsorgegrenzwerte der Weltgesundheitsorganisation, respektive zur Einhaltung der in österreich durch den Gesetzgeber vorgegebenen Vorsorgegrenzwerte für die maximal zulässige Leistungsflussdichte im entsprechenden Frequenzbereich in der jeweils geltenden Fassung.\" Grundsätzlich sei bei der Installation der Anlagen darauf zu achten, \"dass möglichst wenig Bausubstanz des Gebäudes beeinträchtigt wird, und dass keine von außen sichtbaren Einbauteile an der Fassade angebracht werden.\" Heißt: Antennen werden in der Farbe dem umgebenden Bauteil angepasst. Und die meist vor den Antennen liegenden Holzlamellen der Schallfenster des Glockenstuhles müssen durch Kunststofflamellen in gleicher Holzoptik ersetzt werden.
Keine Auskunft. Christine Föllmer-Maier, Amt für Rechts- und Liegenschaftsangelegenheiten der Erzdiözese Wien, verweist auf Anfrage des Report zu den einschlägigen Mieteinkünften aus \"Gründen des Datenschutzes\" auf die Pfarren selbst. Man sei lediglich \"Verwalter des pfarrlichen Vermögens\". Die Vermietungen für Sendeanlagen würden weder im Namen noch auf Rechnung der Erzdiözese Wien stattfinden. Doch bewegen sich Föllmer-Maier zufolge die Flächenvermietungen in Glockentürmen \"von der Fläche her im minimalen Bereich\". \"Die Einnahmen verbleiben den Pfarren und werden dort als Beitrag zur Instandhaltungslast der Gebäude verwendet\", heißt es aus der Erdiözese.