Energiewelt im Umbruch
- Written by Redaktion_Report
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Die ölpreise werden wahrscheinlich hoch und volatil bleiben. Wir sehen für die absehbare Zukunft keinen Rückgang«, erklärt Kevin J. Goodwin, Leiter der Raffinerieanalyse im globalen Economic Team von BP. Er präsentierte kürzlich vor Journalisten zum 56. Mal die jährlich erscheinende »Statistical Review of World Energy 2007« des ölkonzerns. Wichtigste Botschaft: Der Primärenergieverbrauch ist 2006 um etwas mehr als zwei Prozent gewachsen. Zugleich legte die Weltwirtschaft um 5,3 Prozent zu, was bedeutet, dass für die erzeugten Güter- und Dienstleistungen weniger Energie verbraucht wurde als im Vorjahr. Maßgeblich dafür ist der Rückgang des Energieverbrauchs in den OECD-Ländern, die mit geringerem Verbrauch ebenfalls Wachstum generierten. Beim öl etwa sank der Verbrauch in den OECD-Ländern um 400.000 Barrel pro Tag, was den stärks-ten Rückgang seit 20 Jahren bedeutet und die Wirksamkeit hoher Preise belegt. Die Gesamtölförderung ist dagegen um 0,4 Prozent auf 81,7 Millionen Barrel pro Tag gestiegen. Angesichts der schwachen Nachfrage senkte die OPEC Ende 2006 erstmals seit zwei Jahren die Produktion. Anders die Nicht-OPEC-Länder wie Russland Aserbaidschan, Angola und Kanada. Allein Russland steigerte die Förderung um 220.000 Barrel pro Tag. In Großbritannien sowie den USA sank die Fördermenge wie bereits in den Jahren zuvor. Bemerkenswert ist beim Ener-gieträger öl, dass ein höherer Weltwirtschaftswachstum nicht zwangsweise zu Mehrverbrauch führt. So stieg die Weltwirtschaft 2006 um 5,3 Prozent, der Ansteig des ölverbrauchs reduzierte isch jedoch von 1,5 auf 0,7 Prozent. Noch vor zwei Jahren erreichte das Weltwirtschaftswachstum eine ähnliche Quote, der ölverbrauch stieg damals aber um mehr als das Fünffache im Vergleich zu 2006.